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1751 ftorbenen zu fich zu nehmen, fo foll der Hamburgifche

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Conful, nach gemachter Inventur, den Erblafs bey fich bewahren, um falchen nachmals den rechtmässigen Erben ausantworten zu können. Gegeben den 26. Rebbiul Ewel 1164, welches ift der 22. Februar 1751.

ART. XIV.

Liberté In allen der Regierung Algier zugehörigen Häfen de vente. follen die Hamburgifchen Kaufleute durch keinerley Zwang angehalten werden, Effecten, gegen ihren Willen, zu kaufen, sondern es foll ihnen vielmehr frey stehen, dasjenige, welches ihnen anftändig ift, an fich zu er. handeln. Es follen auch die Schiffer der Hamburgischen Schiffe nicht genöthiget werden, Ladungen einzubeh--men, noch Reifen wider ihren Willen zu thun. Gefchähe es, dafs der Hamburgische Conful oder andere Unterthanen der Stadt Hamburg Schulden machten, die fie nicht bezahlen könnten, fo foll der Abtrag folcher Schulden von keiner andern Perfon diefer Nation gefordert werden, es wäre denn, dafs einer oder der andere freywillig für den Schuldner Bürgfchaft leiften wollte. Gegeben den 26. Rebbiul Ewel 1164, welches ift der 22. Februar 1751.

Juris

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ART. XV.

Wenn ein Hamburger mit einem Türken, oder Undition. terthanen der Algierifchen Regierung in Zwistigkeit geräth, fo foll der Durchlauchtige Pacha Dey und der Divan folche entscheiden, ohne dafs einige andere Jurisdiction daran Theil nehmen könne. Wann aber unter den Unterthanen der Stadt Hamburg ein Streit entsteht, fo foll der Conful diefer Nation allein das Recht haben, folchen zu fchlichten. Gegeben den 26, Rebbiul Ewel 1164, welches ift der 22. Februar 1751.

Grimes. **

ART. XVI.

Begäbe es fich, dafs ein Unterthan von Hamburg mit einem Türken in Händel geriethe und zwar fo weit dafs fie fich tödtlich verwundeten, oder gar einer den andern ums Leben brächte, fo foll der Schuldige nach den Gesetzen des Landes beurtheilet, und auf übliche Weife geftrafet werden. Fände aber ein Hamburger, nachdem er einen Türken getödtet hätte, Mittel, fich aus dem Wege zu machen, fo foll, weder der Conful noch

noch irgend eine andere Perfon von Hamburg desfalls 1751 die mindeste Verantwortung oder Beunruhigung zu be. fürchten haben. Gegeben den 26. Rebbiul Ewel 1164, welches ift der 22. Februar 1751.

ART. XVII.

Von nun an und in Zukunft kann die Stadt Ham Conful burg einen Cónful nach ihrer eigenen Willkühr zu Al. gier einsetzen. Und diefer Conful foll dafelbft mit aller Sicherheit refidiren, ohne dafs er auf die mindeste Weise weder für feine Perfon noch Güter beläftiget werden dürfe. Er kann fich zum Dollmetscher und Mäckler auslefen wen er will. Auch ftehet es ihm frey, fo oft es ihm gefällt, fich an Bord der Schiffe zu be geben; nicht weniger, zu feinem Vergnügen aufs Land zu gehen. Es foll ihm ein anftändiger Ort, um feinen Gottesdienft nach dem Gebrauche der lutherifchen Religion zu halten angewiefen werden; auch mag er einen eigenen Prediger, zur Ausübung folcher Religion, haben, Alle zu Algier befindliche Sclaven, lutherifcher Religion, fie mögen dem Baylik (d. i. der Regierung) oder Privat- Perfonen zugehören, follen Freyheit haben in dem Haufe des Confuls dem Gottesdienfte beyzuwohnen, ohne dafs der Gardein Bachy (d. i. Oberauffeher) der Sclaven oder ihr Patron ihnen daran hinderlich feyn dürfen, Gegeben den 26. Rebbiul Ewel 1164, welches ift der 22. Februar 1751.

ART. XVIII.

Gott gebe, dafs unfer Friede feft und dauerhaft feyn cas de möge! Sollte aber bewandten Umständen nach ein Frie, raptuven densbruch und ein Krieg erfolgen, fo foll der Hamburgifche Conful, der fodann zu Algier refidiren mögte, fowohl, als alle Unterthanen der Stadt Hamburg, welche dermalen im Algierifchen Reiche befindlich wären, gleich wie vorhin, die Freyheit haben, dafelbft zu wohnen; wie fie dann mit aller Sicherheit. fo wie in Friedens. zeiten, alfo auch im Kriege, nach ihrem eigenen Wil. len von dort ziehen können, ohne dafs men weder ihre Perfonen, noch ihre Effecten und Kleider, noch ihr Hausgefinde (gesetzt auch, dafs einige, die zu Algier geboren wären, darunter feyn mögten) auf- noch an halten dürfe. Gegeben den 26. Rebbiul Ewel 1164, welches ift der 22. Február 1751. A 5

ART.

1751

Ham

burgeois

palugers.

Salut,

Franchi.

tes con

ART. XIX.

Alle Unterthanen von Hamburg, die fich bey ihren Reifen von einem Orte zum andern, als Paffagiers auf Schiffen, von welcherley Nation diefelben feyn mögen, befinden, und dergestalt von den Algierifchen Capern, fie feyen grofs oder klein, in der See angetroffen würden, follen auf keine Weife weder für ihre Perfonen, Güter, Kleidung noch ihre Bediente, beläftiget werden. Gleichergeftalt follen die Hamburgifchen Schiffer gegen die Algierer, wann fie folche auf feindlichen Schiffen antreffen, zu verfahren haben. Gegeben den 26. Reb-. biul Ewel 1164, welches ift der 22. Februar 1751.

ART. XX.

Wann ein Hamburgifches Kriegsfchiff auf der Algierifchen Küfte ankert, fo foil der Conful dem Durchl. Dey davon Nachricht geben, welcher, um der Stadt Hamburg Ebre und Höflichkeit zu erweifen, befehlen wird, folches mit 21 Canonenfchüffen von der Feftung Algier zu bewillkommen, worauf der Commandant gedachten Schiffes felbige mit einer gleichen Anzahl Schülfe zu beantworten hat. Ferner foll aus Hochachtung für die Kriegsfchiffe der Stadt Hamburg, denfelben gleich anderen, mit den Algierern in Frieden lebenden Nationen, die gewöhnlichen Gefchenke, welche in Erfrischun gen bestehen, nach üblichem Gebrauche gereichet wer den. Gegeben den 26. Rebbiul Ewel 1164, welches ift der 22. Februar 1751.

ART. XXI.

Der Hamburgifche Conful foll von allen Bedürf fe pour niffen, die er für feine Tafel kommen läfst, imgleichen fuis. für diejenigen Sachen, welche zu feiner Kleidung be. ftimmt find, nicht den mindesten Zoll zu erlegen haben, Gegeben den 26. Rebbiul Ewel 1164, welches ift der 22. Februar 1751.

ventions.

ART. XXII.

Contra- Sollten fich befondere Vorfälle ereignen, dafs durch einige Contraventionen den Artikeln des gegenwärtigen Tractats zu nahe getreten würde, fo follen folche nicht von der Folge feyn, dafs dadurch diefer Friede im mindeften unterbrochen werden könnte, als welcher fest und beständig verbleiben foll. Daher durch diefe Art Vorfälle die Freundschaft, welche alle Zeit dauer

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haft

haft feyn foll, auf keinerley Weife irgend verändert 1751: werden mag. Diejenigen Perfonen, welche Schaden erlitten haben, follen fich damit befriedigen, dafs fie fich eine behufige Erfetzung ihres Nachtheiles ausbitten können, da fodann die Strafe blofs auf die fallen wird, durch deren Schuld dergleichen Unfug verurfachet wor den ift. Denn unfere Treue ift aufrichtig und unfer Wort ift unverbrüchlich! Gegeben Algier den 26. Reb. biul Ewel 1164, welches ift der 22. Februar 1751.

Durch die Gnade des allmächtigen Gottes ift diefer aufrichtige und fefte Friedenstractat gefchloffen worden, welches wir mit unferem Infiegel bekräftigen. Gethan den 26. Rebbiul Ewel, im Jahre 1164, welches ift der 22. Februar 1751.

2.

Extrait du traité de paix et de commerce entre 1753 le Roi de Danemarc et l'Empereur de Maroc; 18.Juin. figné le 18 Juin 1753.

(HÖST Nachricht von Marocco p. 284.)

ART. VI.

Ein jeder Dänischer Kaufmann kann dort im Lande Traits

la nation

von einer vollkommenen Aufrichtigkeit und Sicherheit ment de vergewiffert feyn, Keiner von einer andern chriftlichen a plus Nation foll den Vorzug vor einem Dänen haben, oder favorisé höher, als diefer, geachtet werden.

ART. VII.

Wenn ein Dänifches Schiff einige von feinen, in Doudes einem marokanifchen Hafen bereits verzolleten Waaren, nach einen andern Hafen in Marokos bringen möchte, fo foll kein Zoll aufs neue bezahlt werden. Es foll kein Zoll von den am Bord befindlichen Waaren erlegt werden, die anderwärts bestimmt find. Von Munition und Schiffsbaumaterialien wird kein Zoll bezahlt.

ART.

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ART. VIII.

1753 VifitaWenn ein Maurifcher Caper einem Dänifchen Kauf, tion fur mannsfchiffe begegnet, und feinen Pafs fehen will. fo foll er nur zwey Mann an Bort des Dänifchen Schiffs fenden; und wenn der Pafs nachgefehen ift, fo follen diefe fich wieder zurückbegeben, ohne das geringfte zu begehren oder anzunehmen, oder die Dänen auf einige Weile zu beleidigen,

Naufrago.

Conful.

Liberté de la vente,

4

ART. IX.

Wenn irgend ein Dänisches Schiff, entweder durch Sturm oder durch anderes Unglück auf die Küften ge trieben oder geworfen werden follte, fo foll ihm von den Marokanern nichts genommen, oder für einen Schilling am Werth entführt werden; fondern im Fall es Hülfe bedürftig feyn follte, fo follen ihm die Marokaner beystehen, und es foll keinen Zoll, aufser von den Waaren, bezahlen, die davon im Lande verkauft werden. Gleichfalls foll ihm auch eine eigene Stelle angewiefen werden, um die Todten zu begraben.

ART. X.

Der Conful, die Kaufleute und alle Dänische Un terthanen können überall, und ohne einige Verhinde rung, in den Marokanischen Ländern reifen *). Im Fall ein Däne dafelbst verstirbt, ohne an dem Orte einen Erben zu hinterlaffen, fo fall der Conful Erbtheilungsverwalter feyn, und feinen Nachlafs an sich nehmen,

ART. XI.

Kein Maur darf einen Dänen zwingen, feine Waa.. ren unter ihrem Werth zu verkaufen; eben fo wenig darf jener Waaren in fein Fahrzeug mit Gewalt, und wider diefen guten Willen, einladen. Kein Matrofe darf mit Gewalt von einem Dänischen Schiffe genom. men werden.

ART.

*) Dans les préliminaires qui avaient été fignés 1751 par M. de Longueville il avoit été ftipulé que s'il ferait volé quelque chose à un Dancis dans les Etats de l'Empereur de Maroc celui-ci garantirait la reltitution. On fait que ces préli minaires, qui d'ailleurs affuraient aux Danois le commerce executif à Zaffia et à St. Croix, n'ont pas été ratifiés de la part du Danemarc par plufieurs motifs.

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