DER ANORGANISCHEN CHEMIE MIT BESONDERER RÜCKSICHT AUF DIE STUDIRENDEN DER MEDICIN UND PHARMACIE BEARBEITET VON ADOLF PINNER MIT 27 FIGUREN ZEHNTE AUFLAGE HANNOVER VERLAG VON GEBRÜDER JÄNECKE 1898. 0151 〒65 1898 Vorrede zur ersten Auflage. Das vorliegende kurze Repetitorium der anorganischen Chemie hat denselben Zweck, wie das bereits vor mehr als Jahresfrist erschienene Repetitorium der organischen Chemie, nämlich Studirenden der Chemie, und namentlich Pharmaceuten und Medicinern, als Leitfaden neben einem chemischen Colleg zu dienen. Die augenblicklich fast allgemein geltenden Anschauungen über die Zusammensetzung der Verbindungen sind darin wiedergegeben und die Entstehung der Stoffe aus einander mit Hülfe der Substitutionstheorie erklärt worden. Die typische Schreibweise ist nicht benutzt, jedoch in einem kurzen Abschnitt besprochen worden. Die Elemente sind, so weit es möglich war, in Gruppen. eingetheilt, aber jedes Element ist für sich in seinen wichtigsten Verbindungen abgehandelt, und bei jeder Gruppe. ist das Gemeinsame der sie bildenden Elemente unter einander hervorgehoben worden. Ausserdem ist in einem Anhange für jede grosse Körperklasse (Chloride, Oxyde, Sulfide) eine kurze Charakteristik: die Methoden ihrer Darstellung, ihre hervorstechendsten chemischen Eigenschaften etc. gegeben worden. Auf die Bedürfnisse der Pharmaceuten und Mediciner ist in diesem Theile noch mehr Rücksicht genommen worden, als im organischen. Berlin im October 1873. Pinner. 109970 Vorrede zur zehnten Auflage. Die vorliegende zehnte Auflage des Repetitoriums der anorganischen Chemie hat gegenüber der vorhergehenden ziemlich bedeutende Aenderungen und Erweiterungen erfahren. Es sind nicht nur die in den letzten Jahren gemachten wichtigeren Fortschritte, sondern auch manche in den bisherigen Auflagen nicht erwähnte allgemeinere Forschungen auf dem Grenzgebiete der Chemie zum ersten Male in dieser Auflage berücksichtigt worden, wie beispielsweise die bei chemischen Vorgängen auftretende Wärmetönung, um den Einfluss der hier gemachten Erfahrungen auf die Entwickelung der gesammten chemischen Wissenschaft schon den Anfängern zum Bewusstsein zu bringen. Auch die Chemie der Edelerden ist in Anbetracht der wachsenden Bedeutung dieser Stoffe auf das praktische Leben etwas mehr hervorgehoben worden. Die Besprechung des periodischen Systems ist aus dem Anhang in die dem Kapitel „Metalloïde" folgenden Bemerkungen (S. 196-202) unter erheblicher Erweiterung übertragen worden. Der allgemeine Plan des Buches ist jedoch beibehalten. worden. Es sei dies hier erwähnt, weil ich den zweiten Theil, das Repetitorium der organischen Chemie, vollständig umzugestalten begonnen habe. Das kleine Kapitel über die Krystallform der festen Körper (S. 47-51), welches Herr Prof. Paul Groth in München für die dritte Auflage des Repetitoriums zu schreiben die Güte gehabt hat, ist unverändert aufgenommen worden. Berlin, im September 1898. Pinner. |