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Beurtheilungen und kurze Anzeigen.

Wilhelm von Humboldt's Aesthetische Versuche über Goethe's Hermann und Dorothea. Dritte Auflage. Mit einem Vorwort von Hermann Hettner. Braunschweig, bei Vieweg, 1861.

Varnhagen äussert einmal, dass Humboldt's Abhandlung über Goethe's Hermann und Dorothea eigentlich keinem Kritiker, der über Poesie spricht, unbekannt bleiben dürfe. Aber er fürchtet, dass die Welt jetzt wenig Stimmung für solche Gaben habe; jedoch," fährt er etwa fort, es wird schon noch eine Zeit kommen, in der man, zu Goethe und Kant zurückkehrend, sich wundern wird über die Geistesschätze, die man besass und nicht kannte."

Ich glaube nicht, dass diese Zeit der vertrauteren Bekanntschaft, der innigeren Vertiefung in die grossen Gedanken unserer classischen Zeit schon inzwischen herangekommen ist; und schwerlich hat auch jeder Kritiker über poetische Werke die Ideen der Humboldt'schen Schrift in sich aufgenommen. Es wäre zu wünschen, dass das neue Kleid, in dem sie jetzt erscheint, recht Viele anlockt zuzusehen, was dahinter steckt.

Da werden sie consequent abgeleitete ästhetische Gedanken finden, die Ein Prinzip festhaltend von der Theorie der Kunst zur Betrachtung über die Natur der Dichtkunst und ihrer Arten hinabsteigen, bis endlich dem besondern Werke, das die Veranlassung zur Untersuchung gab, sein Ort im System angewiesen wird. Die Ausführungen aber sind getragen von dem ,,echten Kunstsinn,“ den Humboldt selbst von dem Aesthetiker verlangt, der dem feinen, künstlerischen Geschmack zugleich mit genügen will. Vor Allem sind die Unterscheidungen zwischen den einzelnen Kunstgattungen, zwischen Altem und Modernem, zwischen Deutschem und Fremdem und endlich die tiefsinnige Beschreibung der Goethe'schen Dichterindividualität in ihrer bestimmten Eigenart von zarter Feinfühligkeit und hoher psychologischer Einsicht. Es weht aber über das Ganze der schone, wohlthuende Hauch jener Zeit, wo dem Menschen noch einmal auf kurze Dauer vergönnt war, frei von aller Einseitigkeit und Beschränktheit des Standes, dem griechisch-schillerischen Ideale gleich alle menschlichen Kräfte zu schöner Harmonie zu entwickeln, so dass nichts verkümmerte, nichts überwucherte.

Der letzte und höchste Zweck, auf den die Schrift ausgeht, ist, so zu sagen, ein psychologisch-anthropologischer, denn sie wird mit Recht von Humboldt eingereiht in die Bestrebungen, welche das menschliche Gemüth in seinen möglichen Anlagen und in den wirklichen Verschiedenheiten, welche die Erfahrung aufzeigt, zu charakterisirer suchen. Hier ist es die Natur der Phantasie, und zwar einer individuellen dichterischen, der

Goethe'schen Phantasie, welche beschrieben werden soll. Sie wird in ihrem specifischen Wesen erkannt dadurch, dass ihr in der Fülle künstlerischer, poetischer Erscheinungen die rechte Stelle angewiesen, dass sie unterschieden wird von Aehnlichem und Verwandtem, bis sie als die, welche nur diesem Goethe zukommt, begriffen ist.

Dazu wird zunächst das Wesen der Kunst untersucht nach Kantischen Prinzipien. Die Kunst, wird gesagt, hat die Aufgabe, alles Wirkliche in ein Bild zu verwandeln, d. h. die Gegenstände der Sinne in Objecte der Phantasie umzusetzen. Ihre Fertigkeit muss sie darin suchen, die Einbildungskraft des Beschauers, Lesers oder Hörers nach Gesetzen anzuleiten, dass sie selbst aus sich das Beabsichtigte producirt. Sie muss dazu das Gemüth so stimmen, dass alle sonstigen Seelenkräfte ruhen und nur die Phantasie thätig wird. Sobald diese zu ausschliesslicher Wirksamkeit sollicitirt ist, kann der Künstler sich der Bildung, der Ausführung seines Stoffes hingeben: die Phantasie wird ihm folgen. Ist das Interesse erst einmal erregt, kann die Illusion sogar gestört werden, kann man den Leser erinnern, dass er sich in einer Scheinwelt befindet.

Von diesen Grundgedanken aus corrigirt Humboldt den alten Satz, dass die Kunst die schöne Nachahmung der Natur sei: sie ahmt nicht die Natur nach, sondern versetzt das Wirkliche, die Natur, aus der objectiven Welt in die Phantasie; dadurch wird sie von selbst zugleich schöner, idealisirt.

Ist nun der Zweck der Kunst nicht sowohl die Empfindung, die Sinne, die Leidenschaften oder den Verstand zunächst, sondern allein die Phantasie zu beschäftigen, so ist die Wirkung, die jedes wahre Kunstwerk hervorbringt, die Ruhe stiller Beschauung, leise das Gemüth durchzitternde Rührung. Der Sinn wird angeregt, die Seele still bewegt; das Gemüth bleibt frei von aufgeregter Unruhe, frei von liebender oder hassender Parteilichkeit.

Wenn die Kunst nach dieser Ansicht nur für die Phantasie arbeitet und durch die Beschäftigung derselben die sinnlich oder intellectuell aufgeregte Seele zu stillem, beschaulichem Sinnen dämpft, so kann nicht jede Kunst wegen des verschiedenen Grades der Angemessenheit, die das dazu verwandte Material hat, diesen höchsten Zweck auf gleiche Weise erreichen. Dem Ideal wahrer Kunst aber am nächsten ist die plastische: denn sie will nur darstellen, den Sinnen nur eine Anschauung, nicht eine Reizung geben. Die Dichtkunst, die Kunst durch Sprache, durch's Organ des Gedankens, ist mit der Kunst an sich nicht so verwandt. Sie hat freilich vor der Plastik auch Manches voraus, indem sie nicht bloss den Moment zeigt, sonauch wie der vordern was jene immer nur unvollkommen andeutet gestellte Zustand entstanden ist und wohin er übergeht (Laokoon). Ferner hat sie nicht nöthig bei Schilderung z. B. einer Person in's Detail zu zeichnen, was sie ohnehin nicht für einen Blick, für einen Zeitmoment kann sie gibt nur die wichtigsten, nothwendigsten Theile an; diese aber macht sie der Empfindung des Lesers so lebendig, dass seine Phantasie das beabsichtigte Bild von selbst im angedeuteten Sinne vollendet. Jedoch die Natur des Mediums dieser Kunstgattung, die Sprache zieht leicht von der blossen Darstellung ab, erregt den Verstand oder die Empfindung. Je plastischer aber ein Dichter verfährt, d. h. je mehr es ihm um das Schaffen von scharf umrissenen Bildern, um die Zeichnung von Gestalten und Bewegung, um ein anschauliches Gemälde zu thun ist: desto mehr wird er der Kunst überhaupt nahe sein. Wenn ein solcher Seelenzustände zeichnen wollte, würde er doch bei den Sinnen des Menschen, bei der Schilderung des Wahrzunehmenden anfangen, an dem Aeussern, das er zeichnet, die Seele ahnen lassen. Ein solcher Dichter wird auf sinnige Beobachtung gerichtet sein, die Gegenstände mehr in ihren Umrissen, in ihrer Gestalt studiren, als über sie sentimental compfinden; er wird mehr ähnlich sein dem stillsinnenden Natur

beschreiber oder dem in objectiver Ruhe zeichnenden Historiker, als dem mit aufgeregter Seele speculirenden Forscher.

Aus diesen Betrachtungen gewinnt Humboldt denn weiter den Unterschied zwischen den Dichtarten, den Unterschied ferner zwischen Antikem und Modernem, immer näher dem Punkte, wo sich das Goethe'sche Wesen erschliesst, zustrebend.

Es ist klar, dass derjenige Dichter, welcher dem einfachsten Begriffe der Kunst am nächsten steht, der epische ist; und er ist vortrefflicher als der Bildhauer, indem er, die Vorzüge jenes auf seinem Felde sich aneignend, durch die Sprache zugleich den Vortheil hat, auch die Folge der Dinge schildern zu können. Mit dem Naturhistoriker und dem Historiker überhaupt verwandt, nimmt er den unparteiischsten, objectivsten, überschauendsten Standpunkt ein; in nie wankender und nie störender Ruhe führt er seine Gestalten vorüber, beschaulich, nur Beschauung wirkend.

Anders die Tragödie und jede auf die Empfindung zuerst berechnete Poesie. Während der Epiker lebendigste, allgemeinste, sinnliche Betrachtung schafft, werden von dem Tragiker die Affecte, vorzüglich Furcht und Mitleid erregt. In behaglicher Breite und unverwüstlicher Ruhe breitet sich das Epos, an Allem sich gleich ergötzend, über eine weite Fläche aus, während die Tragödie das ganze Interesse in einen Punkt zusammendrängt. Das Epos wirkt Klarheit, Freiheit, man möchte fast sagen: Gleichgiltigkeit der Seele: die Tragödie presst die Seele vor Erwartung zusammen, bringt ängstliche Ungeduld, pathologisches Interesse hervor.

Im Ganzen nun sind die Alten mehr episch, als lyrisch oder tragisch gestimmt, die Neueren umgekehrt; „im Ganzen," denn wenn man den Unterschied zwischen Antikem und Modernem schroff nach diesen Unterschieden der Dichtungsgattungen bezeichnen wollte, würde hier z. B. der Oedipus tyrannus, dort die Goethe'sche Iphigenie widersprechen. Bei den Alten ist nicht bloss küble Ruhe, bei den Neuern nicht immer unruhige Spannung.

Ein anderer Unterschied, der freilich mit dem ersten im Zusammenhang steht, trifft vollständiger zu.

Was die Alten draussen, in der Natur und Welt fanden, das wird von den Neuern in den Menschen, in die Seele gelegt. Wir sind weniger sinnlich, tiefer in uns selbst eingezogen, wir leben mehr in Gedanken und Empfindungen, als in Anschauung der sinnlichen Welt und in Handlungen. Unser Geist schwingt sich dafür zu einer Höhe der Betrachtung, versenkt sich in eine Tiefe des Gefühls, wie sie den Alten schlechterdings fremd Daher folgt man den Darstellungen neuerer Dichter weniger um des äussern Geschehens willen, sondern mehr aus psychologischem Interesse am Charakter.

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Auch das Wunderbare es ist nicht etwa ganz aus den modernen Gedichten verschwunden; aber es erscheint nicht mehr in einem deus ex machina, auch nicht in dem Götter und Helden bändigenden Schicksal, denn es treten nur Menschen auf und Alles geschieht menschlich, dern das Wunder liegt in der unberechenbaren Verkettung der Umstände, in dem unvorhergesehen eintreffenden Zufall und in den plötzlich aus der undurchsichtigen Tiefe der Seele hervorschiessenden Regungen, Empfindungen und Gedanken. Nicht von den abenteuerlichen Höhen des Olympus kommt uns das Erstaunliche, sondern aus den gleichverborgenen Tiefen unsers Gemüths.

Endlich besitzen wir eine feinere Distinctionsgabe; wir empfinden innerhalb der Art, welche die Alten als ein unterschiedloses Ganzes auffassten, noch die feinsten Nüancen, für die sie, vorzüglich auf seelischem Gebiet, keinen Sinn hatten. An dieser Innerlichkeit und Feinheit der Auffassung hat unser deutsches Volk den vorzüglichsten Antheil.

Nach alle diesem ist Goethe's Hermann und Dorothea zu beurtheilen.

Goethe erscheint in dem Gedichte als ein episch-plastischer, ein moderner, deutscher Dichter in dem Sinne der vorangeschickten Deductionen.

Noch Etwas ist hinzuzufügen, um ihn von Fremden zu unterscheiden. Freilich ist ihm das Gemüth Hauptgegenstand seiner Darstellung, aber weniger in seiner Anspannung zu erhabenen, jenseitigen Gedanken und Gefühlen; er gibt einfache, irdische Weisheit. Weniger zeichnet er die heftige, tragische Leidenschaft, als das still, aber tief bewegte Gemüth. Seine Gestalten haben mehr Inuigkeit und Wärme als stürmisches Feuer. Darin nähert er sich wieder der antiken Plastik, entfernt er sich zugleich von andern zeitgenössischen, auch deutschen Dichtern; entfernt er sich vor Allem, dürfen wir wohl einschalten, von Schiller.

So ist denn Goethe der Mann, den Humboldt (108) in abstracto und gewissermassen hypothetisch hinstellt: dem die Natur ein offenes Auge verlieb, der Alles, was ihn umgab, rein und klar und gleichsam mit dem Blick des Naturforschers aufnahm, wer es noch nicht wissen sollte, der vergleiche Goethe's Selbstbekenntnisse in der italienischen Reise-, er ist es, der in allen Gegenständen des Nachdenkens und Empfindens nur Wahrheit und gediegenen Gehalt schätzte, der mit dem classischen Geist der Alten vertraut, von dem Besten der Neueren gebildet, zugleich so individuell angelegt ist, dass er nur unter seiner Nation und in seiner Zeit emporkommen konnte, dass er alles Fremde danach gewissermassen umschuf und sich dann organisch assimilirte, nur er ist der Dichter von Hermann und Dorothea, dem Epos - denn nichts Anderes ist es - das durch seine plastische Art, wie sie oben gezeichnet ist, der wahren Kunst so nahe, als man es durch Sprachmittel vermag, gerückt ist. Hier ist jene moderne, fein nüancirte Darstellung von Charakteren, hier ist jene tiefe, deutsche Innerlichkeit. Es durchweht das Gedicht die edle, feine Sentimentalität, die der Dichter nie verleugnet und sogar dem antiken Stoff der Iphigenie aufgedrückt hat. Aber das Seelische, die innere Empfindung ist mit der Anschaulichkeit der plastischen Kunst gezeichnet, denn Goethe's Sinn ist bei allem Subjectivismus, trotz der erhöhten Aufmerksamkeit auf das Geistesleben, rein beobachtend, bestimmt bildend. Er legt die Zustände des Gemüths mit derselben klaren Anschaulichkeit dar, wie Homer die sinnliche Welt, wie der Naturhistoriker die Natur beschreibt. Es ist in ihm hohe Idealität mit Wahrheit und Simplicität vereinigt; den höchsten innern Gehalt gibt er ohne prunkendes Colorit. Er kleidet den ganzen Gedanken- und Empfindungsreichthum der neueren Zeit, der deutschen Art in das echt künstlerische, antike Gewand. Er malt die Seele, aber immer in lebendiger Gestaltung. Sinnlicher Reichthum, die ionische Fülle Homer's, mag ihm mangeln, nie sinnliche Individualität. Immer bleibt er dem allgemeinen Begriff der Kunst, einen Gegenstand durch die Einbildungskraft zu erzeugen, das Sinnliche in ein Bild zu verwandeln, nahe; überall ist er anschaulich und sinnlich.

Auf diese Weise hat sich Humboldt über die individuelle Natur Goethe's, wie er vorhatte, ästhetisch und psychologisch orientirt. Er hat den besondern Punkt gefunden, der ihn mit Altem und Neuem, mit Jedem in seiner Weise verbunden zeigt, der aber auch wieder seine theilweise Isolirtheit, seine unvergleichliche Besonderheit darthut.

Es mag Manches nicht scharf genug gefasst sein; die Methode, denke ich, ist so gründlich und subtil als möglich, die Gedanken geistreich und anregend, von einem weitblickenden Gesichtspunkt ausgehend. Gewiss aber darf Niemand, auch heutzutage noch, ein Verständniss erlangen wollen von der Goethe'schen Dichternatur, der nicht stünde auf den Grundlagen dieser Schrift. Sie sei daher allen Goethefreunden, die seine Worte nicht bloss geniessen, sondern sie auch zurückführen mögen auf den Grund seiner dichterischen Phantasie, neben der historischen Einleitung von Hettner durch diese Zeilen von Neuem dringend an's Herz gelegt. Wer diese Gedanken nicht erst durchgearbeitet hat, sie nicht verglichen hat mit Goethe's italie

nischer Reise, unberücksichtigt lässt W. von Humboldt's Aufsatz über Goethe's zweiten Aufenthalt in Rom: der soll nur ganz über Goethe schweigen. E. Laas.

Berlin.

Neue Bearbeitung von Mager's deutschem Sprachbuche.

Als diese Zeitschrift vor 16 Jahren in's Leben trat, um ein Mittelpunkt für die Durchbildung einer neu geschaffenen wissenschaftlichen Disciplin der neuen Philologie zu werden, hat sie an die Spitze ihres Programines den Namen Mager's gestellt. Mit richtigem Tacte hat sie ihr Gebäude auf der festen Grundlage seines klaren Wissens aufgeführt. Mager hat zwar selbst keinen unmittelbaren Antheil am Archiv genommen, aber die Herausgeber haben stets dankend seiner mittelbaren Unterstützung erwähnt. Vor 4 Jahren hat ihn der Tod aus unserer Mitte abgerufen und uns einer Hauptstütze des Fortschrittes im Unterrichtswesen beraubt, nachdem schon in den letzten Jahren seine Thätigkeit durch schwere Krankheit gelähmt wor

den war.

Von der Wittwe des Verstorbenen wurde mir nun der ehrenvolle Auftrag zu Theil, nach den hinterlassenen Manuscripten die neuen Auflagen seiner Schulbücher, die theilweise Umarbeitungen sind, herauszugeben. Die Hauptbedeutung Mager's war für mich stets sein Wirken auf dem Gebiete des Unterrichts der neueren Sprachen. Er hat seine Ansichten hierüber in zwei grösseren Schriften ausgesprochen: „,Ueber Wesen, Einrichtung und pädagogische Bedeutung des schulgemässen Studiums der neueren Sprachen und Literaturen. 1843" und: „die genetische Methode des schulgemässen Unterrichts in fremden Sprachen und Literaturen. Dritte Bearbeitung. 1846." Nach diesen Ansichten hatte er sein deutsches und sein französisches Elementarwerk bearbeitet, welche als Meisterwerke der didaktischen Kunst selbst von denen anerkannt werden, die seine Ansichten nicht theilen. Beide Werke sind vielfach nachgebildet worden; aber ich glaube nicht, dass irgend eine Nachahmung ihr Vorbild erreicht hat. Die Mager'schen Sprach- und Lesebücher sind immer noch das Beste, was wir besitzen, wenigstens an wissenschaftlicher Gründlichkeit. Vom französischen Lesebuch fehlte bis jetzt der dritte Band, welcher früher getrennt unter dem Titel „Französische Chrestomathie" erschienen war. Die neue Auflage ist nun unter der Presse und wird von dem Verleger in Bälde versandt werden. Das „Deutsche Sprachbuch" Vorschule zur Grammatik. Onomatik und Stilistik, das 1842 erschien und schon seit 16 Jahren fehlt, sollte nach der Absicht des Verfassers neu bearbeitet werden, und in zwei Cursus zerfallen, in einen ersten für untere und in einen zweiten für obere Classen höherer Lehranstalten. Beständige Krankheit und zuletzt der Tod liessen die begonnene Arbeit nicht zu Stande kommen; doch hat der Verstorbene werthvolles Manuscript hinterlassen. Die Vervollständigung desselben erfordert aber noch einige Arbeit und obgleich es mein Bestreben ist, mich treu an meinen Vorgänger zu halten, so erscheint es mir doch wünschenswerth, auch die Erfahrungen der Schüler und Freunde Mager's zu hören; und ich lade sie deshalb freundlich ein, im Archiv oder durch schriftliche Mittheilungen an den Verleger die S. G. Cotta'sche Buchhandlung in Stuttgart- ihre Wünsche und Ansichten auszusprechen. Ich werde jede Mittheilung dankbar entgegennehmen, und jeden Wunsch berücksichtigen, der sich mit den Vorarbeiten vereinigen lässt. Und somit sei denn dies Unternehmen wie überhaupt die Werke Mager's, denen so Viele ihre Bildung verdanken, allen meinen Collegen auf's Beste empfohlen.

Stuttgart.

K. Schlegel.

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