jacinthes, the mosse was flowers, the very rubbish below pearles, so that Nature seemed to have conquered art and art Nature, and a supernatural glory both.' Das soll der Naturschilderung in Tit. Andron. II, 3 auffallend ähnlich sein: The birds chant melody on every bush, The snake lies rolled in the cheerful sun, The green leaves quiver with the cooling wind, Auf der einen Seite eine phantastisch-köstliche Natur'Scene', mit Edelsteinen und Perlen ausgestattet; auf der anderen Seite ein einfaches, realistisches, frisches Landschaftsbild. Es ist nur nötig, Shakespeares Venus und Adonis oder den Sommernachtstraum zu lesen, um zu erkennen, dass gerade diese Stelle des Titus Andron. so echt shakespearisch ist, wie nur möglich. 1) Die Situation scheint geradezu der von Venus und Adonis nachgebildet, womit natürlich nicht gesagt sein soll, dass Ven. und Adon. schon vor Tit. Andron. gedichtet, sondern nur dass die entsprechende Stelle aus Ovids Metamorphosen dem Dichter damals schon vorschwebte. 1 Robert Greene war ein gelehrter Stubenhocker, und durch längeren Aufenthalt in London allmählich zum 1) Man vergleiche namentlich die im Tit. Andron. (II, 3, 27) bald danach folgenden Verse: Whiles hounds and horns and sweet melodious birds Of lullaby to bring her babe asleep und Ven. 973: By this, far off she hears some huntsman hollo; Sarrazin, Shakespeares Lehrjahre. 3 Cockney geworden. William Shakespeare war der Sohn eines Landmanns, sah Feld und Wald noch mit natürlichen Augen an und war ein leidenschaftlicher Jäger. Die angezogene Stelle des Tit. Andron. beweist also wiederum das Gegenteil von dem was Grosart will. Wenn ferner Grosart die Stellen vergleicht: Tit. Andron. IV, 4, 86: The eagle suffers little birds to sing und Greene (Works V, 72): When the eagle fluttereth, doves take not their flight so ist die Ähnlichkeit doch nur eine sehr oberflächliche. Ebenso gut kann man vergleichen : Lucr. 1014: Gnats are unnoted, wheresoe'er they fly, But eagles gaz'd upon with every eye oder Rich. III, I, 3, 71: wrens make prey, where eagles dare not perch oder Rich. III, I, 1, 132: More pity that the eagle should be mew'd, While kites and buzzards prey at liberty. Auch in den folgenden Versen glaubt Grosart den charakteristischen Stil Greenes zu erkennen: Tit. Andr. III, 1, 268: Besides, this sorrow is an enemy, And would usurp upon my watery eyes, And make them blind with tributary tears. Vielleicht hält Grosart Greene auch für den Verfasser von Rich. III; denn in diesem Drama (I, 2, 164) finden sich folgende Verse in that sad time My manly eyes did scorn an humble tear; And what these sorrows could not thence exhale, Thy beauty hath, and made them blind with weeping. Merkwürdiger Weise scheint Grosart eine wirklich frappante Stilähnlichkeit übersehen zu haben. In Greenes Alphonsus beginnt der zweite Akt (Prolog) mit folgenden Worten: Thus from the pit of pilgrim's poverty Vgl. Tit. II, 1, 1: Now climbeth Tamora Olympus' top Sodann glaubt Grosart, dass die zahlreichen klassischen Anspielungen im Tit. Andron. mehr im Stil Greenes seien; z. B. (vgl. S. 416): Tit. Andron. II, 3, 231: So pale did shine the moon on Pyramus. Soll der Sommernachtstraum etwa auch von Greene herrühren? Über die klassischen Anspielungen bei Shakespeare haben Delius (im Shakespeare-Jahrbuch 1883) und Schröer (Titus Andr. S. 28 ff.) so gründlich gehandelt, dass ich nicht weiter darauf einzugehen brauche. Endlich soll der Wortschatz des Titus Andronicus mehr zum Sprachgebrauch Greenes stimmen. Grosart führt 25 Wörter an, die dem Titus Andronicus mit Greenes Dichtungen gemeinsam seien, während sie bei Shakespeare sich nicht finden: alphabet, architect, battle-axe, bear-whelps, big-boned, continence, dandle, dazzle, devourers, Enceladus, extent, fere, gad, headless, Hymeneus, Love-day, metamorphosis, overshade, panther, Philomela, Auf den ersten Blick sieht man aus dieser Liste, dass die meisten der Wörter gar nicht individuell charakteristisch sind. Es verlohnt sich aber die Liste näher anzusehen: architect (Tit. V, 3, 122 architect and plotter of these woes) kommt auch in der Battle of Alcazar in ganz ähnlicher Verbindung vor II, 1, 5: Dire architect of murders und misdeeds. Soll etwa auch dies Drama von Greene herrühren? bear-whelp kommt im dritten Teil von Henry VI (III, 2, 161) vor, aber nicht bei Greene. Denn Grosart weiss (S. 420) nur die Stelle zu vergleichen: licking it as little as the beares their whelps. dandle kommt in Ven. 562, Henry VI B, I, 3, 148 vor. dazzle ist bekanntlich bei Shakespeare ganz üblich; bei Al. Schmidt sind 8 Stellen verzeichnet. extent kommt an mehreren Stellen bei Shakespeare vor, z. B. Oth. I, 3, 81. fere, ein zu Shakespeares Zeit veraltendes Wort, aber z. B. bei Spenser und Kyd auch vorkommend, übrigens noch im Pericl. Prol. 21 belegt. gad kommt noch in Lear I, 2, 26 vor. headless mehrfach bei Shakespeare belegt, z. B. Mids. III, 1, 112, Cymb. IV, 2, 308. metamorphosis, allerdings sonst bei Shakespeare nicht belegt, wohl aber das abgeleitete Verbum 'metamorphose'. overshade, allerdings sonst bei Shakespeare nicht belegt, wohl aber o'ershade, z. B. Rich. III, I, 2, 131. Philomela zwar nicht in dieser Form, aber als 'Philomel' bei Shakespeare ganz üblich. unrecuring, allerdings nicht bei Shakespeare, aber nach Grosart auch nicht bei Greene zu finden, sondern nur das Verbum recure, welches natürlich auch bei Shakespeare vorkommt. Von den 25 Wörtern sind also 12 zu streichen. Bei den anderen 13 kann man getrost annehmen, dass sie nur zufällig bei Shakespeare (sonst) nicht belegt sind. Nicht einmal litterarische Beeinflussung geht aus diesen geringfügigen Übereinstimmungen mit einiger Sicherheit hervor. Noch weniger können die folgenden Wörterlisten beweisen, in denen diejenigen Wörter des Tit. Andr. zusammengestellt sind, die sich bei Greene, aber auch bei Shakespeare wiederfinden. Grosart rechnet zu solchen charakteristischen Wörtern sogar: Aetna, affected, brag, brook, baleful, by'r lady, churl, checkered, coal-black, dumps, entreat, flout, gear, map, meed, Nilus, onset, policy, pry, ruffle, stale, shipwreck, sweetheart, shift, scath, trull, uncouth, weeds, welkin. Der versuchte Nachweis Dr. Grosarts, dass Tit. Andron. im wesentlichen (substantially) von Greene verfasst sei, ist daher als misslungen anzusehen. Selbst wenn Tit. Andr. anonym überliefert wäre, liesse sich aus dem Sprachgebrauch nachweisen, dass dies Drama jedenfalls nicht von Greene herrührt; denn Greene hat eine erheblich archaischere Sprache. Ich hebe nur einige Punkte hervor. Die Verbindung for to' mit dem Infinitiv veraltet in Shakespeares Zeit, bei Shakespeare findet sie sich nur sehr selten, im Titus Andronicus zweimal (IV, 2, 44 for to say amen, IV, 3, 51 for to wreak our wrongs). Bei Rob. Greene ist dieselbe Verbindung ganz gewöhnlich und noch recht häufig; in dem ungefähr gleichzeitigen 'King Alphonsus' habe ich 56 Fälle gezählt. Die Verbindung 'for because', bei Shakespeare ebenfalls ganz selten, im Titus Andronicus überhaupt nicht belegt, ist bei Rob. Greene so häufig, dass das Zählen gar nicht verlohnt. |