Worte in Versen, Volym 2Die Fackel, 1924 |
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andrer Anverwandten Athem Bewußtsein Bloß blutigen Bobby starb Dank dankt Epigone Epigramm aufs Hochgebirge Ewigkeit Fahrt ins Fextal Feinde Fliege Fundverheimlichung Fuß gegessen Geist Gerücht Geschmack Geschrei Gesicht gibt ging Glauben Goethe gottverschworener Rache Grab groß große Hund großer Gott Hand Haß Haymerle Herrin Herz heute hieß Himmel hört Hündchen Hunger Irrgarten Israel ist's jetzt jüngsten Tage Kind Kreatur Laß läßt Latein Leben lebt letzten Licht ließ Lust Maschine Mensch Menschheit Menschlich Mord muß ich's erwerben mußt Nacht Namenstag nimmer Pferd preisgegeben Reim Richter rief ruft Sache Schlaf Schnittlauch Schoß fiel schweigt schwer muß ich's schwerhörigen Freund Seele Seht Selbstlose Gesellschaft Shakespearescher König spricht sitzt Sonne von Gibeon Sprache STANFORD UNIVERSITY Strichpunkt Stück bestattet Stück für Stück stumm Stummheit Stunde Tier tierisch Tod der Traum Tödi tranchiert Treue unsern Verlorner viel Volk war's ward weiß Welt wieder Wiener Mode WORTE IN VERSEN Zeitung
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Sida 16 - Liebe nannten, löst' ich die Gleichung mit der Unbekannten. Erfüllt von Lust war's, auf die Lust zu warten. Durch alle Gitter sah ich in den Garten. Von allen Seiten sah ich in die Stunde: um ein Geheimnis ging ihr Gang die Runde. Nachts sitzt ein Ding, das fiebrig mich befühlt, auf meiner Brust, die sich ins Chaos wühlt. Was ist es nur, das so mit Zentnerlast mir alle Sinne gleich zusammenfaßt, daß ein Geräusch mir ein Gesicht erschließt, Geschmack und Tastsinn mir zusammenfließt? Das war...
Sida 8 - Was leicht mir in den Schoß fiel, wie schwer muß ich's erwerben, bang vor des Worts Verderben. O daß mir dieses Los fiel!
Sida 11 - Das Wort trieb mit den Winden und spielt mit Wahngestalten. Im Wortspiel sind enthalten Gedanken, die mich finden. Wenn ich so weiter fortspiel', vor solchem kühnen Zaudern wird es die Nachwelt schaudern. Denn alles war im Wortspiel.
Sida 13 - Latein und Deutsch: du hast sie mir beigebracht. Doch dank' ich Deutsch dir, weil ich Latein gelernt. Wie wurde deutsch mir, als ich deinen lieben Ovidius lesen konnte! Denn jenes wahrlich machte mir Schwierigkeit. Mir fehlten Worte, und es gelang mir nicht, den Frühling, den ich erst erlebte, in einem Aufsatz auch zu beschreiben. Ovid ja selber hätte es nicht vermocht, und Goethe länger als eine Stund' gebraucht — wie sollte es ein Schulbub treffen, wenn er nicht grade Journalist war?
Sida 25 - Er ist ein Inhalt, ist kein Kleid, das heute eng und morgen weit. Er ist nicht Ornament der Leere, des toten Wortes letzte Ehre. Nicht Würze ist er, sondern Nahrung, er ist nicht Reiz, er ist die Paarung. Er ist das Ufer, wo sie landen, sind zwei Gedanken einverstanden.
Sida 31 - Verwandlung« ihnen beiden zu, Antwortet beides, Stimme mir und Ruh'. Kaum glaubt' ich je, ich ahnt' es selber kaum, An eurem Maß blieb mir noch Reim und Raum. Reicht mir die Hand, so schließen wir die Reih' — Leicht finden sich zusammen alle drei.
Sida 55 - Sieh diese Kugel aus Kot, die einst der Teufel warf in die Planetenbahn, wie sie sich um sich dreht, und nur um dich, daß sie in gutem Lichte sei, Spielball eigener Eitelkeit...
Sida 22 - Schiller; ausgerechnet das geschieht in Prag. Aus dem Orkus in das Grenzenlose wird gewendet eine alte Hose, was Ergetzung schafft. Der dort schaukelt auf der Morgenröte, der hier hat den Ton des alten Goethe; denn Gewure heißt auf deutsch die Kraft. Aber besser noch sind zwo Gewuren, denn das zeucht dann hin wie Dioskuren, was nur mich nicht freut, unterscheid' ich unbeirrter Mahner junge Prager, alte Weimaraner; doch Talent hat schließlich jeder heut. Wer im Himmel oder unberufen gar an des...
Sida 42 - ... seines Hasses aus Liebe, da doch auf der Hand liegt, wieviel Ursprünglicheres am Werke ist: eine Menschlichkeit, die nur der Übergang von Bosheit in Sophistik, von Sophistik in Bosheit, eine Natur, die die hohe Schule des Menschenhasses und ein Mitleid, das nur verschränkt mit Rache lebendig ist: »O hätte man mir nur die Wahl gelassen / den Hund oder den Schlächter zu tranchieren / ich hätt
Sida 18 - S/ene und der Zeit die lauten Schellen schlagen. Vor dem Einschlafen Wovor ist mir denn bang? Was soll mir denn geschehen? Ich werde Neues sehen. Und bis dahin ist's lang. Was das nur heute ist. Es kommt doch immer näher. Entging' ich doch dem Späher! Täuscht' ich ihn nur mit List! Oh das verlome Glück! O stände doch die Stunde ! O ging' es in der Runde zum Anfang doch zurück ! Nehmt alle Uhren fort!