Die Musik, Volym 12; Volym 45

Framsida
M. Hesse., 1913
 

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Sida 139 - Die Kunst übernimmt nicht, mit der Natur in ihrer Breite und Tiefe zu wetteifern, sie hält sich an die Oberfläche der natürlichen Erscheinungen, aber sie hat ihre eigne Tiefe, ihre eigne Gewalt; sie fixiert die höchsten Momente dieser oberflächlichen Erscheinungen, indem sie das Gesetzliche darin anerkennt, die Vollkommenheit der zweckmäßigen Proportion, den Gipfel der Schönheit, die Würde der Bedeutung, die Höhe der Leidenschaft.
Sida 129 - Das vermag ich mit Zuverlässigkeit nicht zu sagen; sie kommen ungerufen, mittelbar, unmittelbar, ich könnte sie mit Händen greifen, in der freien Natur, im Walde, auf Spaziergängen, in der Stille der Nacht, am frühen Morgen, angeregt durch Stimmungen, die sich bei dem Dichter in Worte, bei mir in Töne umsetzen, klingen, brausen, stürmen, bis sie endlich in Noten vor mir stehen.
Sida 256 - Der Dichter rüste sich zum kühnen Fluge in das ferne Reich der Romantik; dort findet er das Wundervolle, das er in das Leben tragen soll...
Sida 129 - Die Würde der Kunst erscheint bei der Musik vielleicht am eminentesten, weil sie keinen Stoff hat, der abgerechnet werden müßte. Sie ist ganz Form und Gehalt und erhöht und veredelt alles, was sie ausdrückt.
Sida 189 - Alles geben die Götter, die unendlichen, Ihren Lieblingen ganz: Alle Freuden, die unendlichen, Alle Schmerzen, die unendlichen, ganz.
Sida 232 - Erlösungsmahl Deiner Liebe ew'gen Strahl. Sieh, vernichtet liegt im Staube, Unerhörtem Gram zum Raube, Meines Lebens Martergang Nahend ew'gem Untergang. Tödt...
Sida 131 - Es affiziert mich alles, was in der Welt vorgeht, Politik, Literatur, Menschen/ über alles denke ich nach meiner Weise nach, was sich dann durch die Musik Luft machen, einen Ausweg suchen will. Deshalb sind auch viele meiner Kompositionen so schwer zu verstehen, weil sie an entfernte Interessen anknüpfen, oft auch bedeutend, weil mich alles Merkwürdige der Zeit ergreift und ich es dann musikalisch wieder aussprechen muß.
Sida 141 - Was überhaupt die schwierige Frage, wie weit die Instrumentalmusik in Darstellung von Gedanken und Begebenheiten gehen dürfe, anlangt, so sehen hier viele zu ängstlich. Man irrt sich gewiß, wenn man glaubt, die Komponisten legten sich Feder und Papier in der elenden Absicht zurecht, dies oder jenes auszudrücken, zu schildern, zu malen.
Sida 68 - Das, was man eigentlich Erfindung nennt, also ein wirklicher Gedanke, ist sozusagen höhere Eingebung, Inspiration, dh dafür kann ich nichts. Von dem Moment an kann ich dies .Geschenk' gar nicht genug verachten, ich muß es durch unaufhörliche Arbeit zu meinem rechtmäßigen, wohlerworbenen Eigentum machen.
Sida 24 - Also streicht die alte Geige pan der Alte laut und leise, unterrichtend seine Wälder in der alten Weltenweise. In den sieben Tönen schweift er unerschöpflich auf und nieder, in den sieben alten Tönen, die umfassen alle Lieder. Und es lauschen still die jungen Dichter und die jungen Finken, kauernd in den dunklen Büschen sie die Melodien trinken. Aber auch den Föhrenwald lass ich mir nicht schelten, wenn mein Jauchzen widerhallt in dem sonnerhellten!

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