Bd. Selbstbiographie (1791-1836) Reise-Erinnerungen an Rom und Neapel (1819) Tagebuch aus dem Jahre 1836 (Paris und London) Beiträge zur Selbstbiographie

Framsida
J. G. Cotta, 1872
 

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Sida 183 - So oft ich mir das Widerstrebende scharf begrenzen konnte, sowie im Ablehnen des Schlechten und im Beharren auf der Überzeugung, habe ich früher und später eine Festigkeit bewiesen, die man freilich auch Hartnäckigkeit nennen könnte.
Sida 451 - Wünschenswerten, des mit Begierde Gesuchten, mit Unrecht Erworbenen gelten? Oder vielmehr: ist es als ein solches entsprechend dargestellt? Wenn es das ist, so wird dieses dramatische Gedicht mit der Zeit wohl unter das Beste gezählt werden, was Deutschland in diesem Fache hervorgebracht hat. Ist aber die Darstellung dieses geistigen Mittelpunktes nicht gelungen (und so scheint es mir), so kann das Gedicht als Ganzes freilich nicht bestehen, aber die Teile wenigstens werden noch lange dessen harren,...
Sida 166 - Nun fing aber die alternde, vielleicht nie hübsche, von Krankheit zusammengekrümmte, etwas einer Fee, um nicht zu sagen Hexe, ähnliche Frau zu sprechen an, und ich war bezaubert.
Sida 175 - Endlich öffnete sich eine Seitentüre, und er selbst trat ein. Schwarz gekleidet, den Ordensstern auf der Brust, gerader, beinahe steifer Haltung, trat er unter uns wie ein Audienz gebender Monarch. Er sprach mit diesem und jenem ein paar Worte und kam endlich auch zu mir, der ich an der entgegengesetzten Seite des Zimmers stand. Er fragte mich, ob bei uns die italienische Literatur sehr betrieben werde. Ich sagte ihm der Wahrheit gemäß, die italienische Sprache sei allerdings sehr verbreitet,...
Sida 450 - Woher kömmt wohl die unbeschreiblich widerliche Empfindung, die mich abhält, oder es mir vielmehr unmöglich macht, noch einmal einer Vorstellung meiner Ahnfrau beizuwohnen? Theilweise lassen sich wohl Erklärungen geben, aber ganz vermag ich es nicht. Ich werde in meinem Leben nicht vergessen, wie mir bei der ersten Vorstellung zu Muthe war.
Sida 126 - Während ich in meiner Erinnerung fruchtlos suchte, stellte sich etwas Wunderliches ein. Ich hatte in der letzten Zeit mit meiner Mutter häufig Kompositionen großer Meister, für das Klavier eingerichtet, vierhändig gespielt. Bei all diesen Symphonien Haydns, Mozarts, Beethovens dachte ich fortwährend auf mein Goldenes Vließ, und die Gedankenembryonen verschwammen mit den Tönen in ein ununterscheidbares Ganzes.
Sida 157 - Ja, versetzte er, so seid ihr Herren! Ihr denkt euch immer die Zensur als gegen Euch verschworen. Als Ihr Ottokar zwei Jahre liegen blieb, glaubten Sie wahrscheinlich, ein erbitterter Feind verhindere die Aufführung. Wissen Sie, wer es zurückgehalten hat? Ich, der ich, weiß Gott, Ihr Feind nicht bin.
Sida 441 - Bei mir wenigstens liegt gewiß so etwas zugrunde, denn ich darf nur einen Ton hören, ohne noch Melodie zu unterscheiden, so gerät schon mein ganzes Wesen in eine zitternde Bewegung, deren ich nicht Herr werden kann.
Sida 90 - Meint ihr aber, diese Hexenfiguren bekämen ihren Wert für alle Zeiten dadurch, daß sie den Ehrgeiz Macbeths repräsentieren, so habt ihr vollkommen recht, dann denkt aber auch bei der Ahnfrau an den biblischen Spruch von der Strafe des Verbrechens an den Kindern des Verbrechers bis ins siebente Glied, und ihr habt einen Akt geheimnisvoller Gerechtigkeit vor euch, statt eines Schicksals.
Sida 126 - Ihre Tochter war eine gute Klavierspielerin, und nach Tische setzten wir uns manchmal ans Instrument und spielten zu vier Händen. Da ereignete sich nun, daß, wie wir auf jene Symphonien gerieten, die ich mit meiner Mutter gespielt hatte, mir alle Gedanken wieder daraus zurückkamen, die ich bei jenem ersten Spielen halb unbewußt hineingelegt hatte. Ich wußte auf einmal wieder, was ich wollte, und wenn ich auch den eigentlich...

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