Leitfaden der Psychologie

Framsida
W. Engelmann, 1903 - 349 sidor
 

Andra upplagor - Visa alla

Vanliga ord och fraser

Populära avsnitt

Sida 109 - Wird ein psychisches Geschehen in seinem natürlichen Ablauf unterbrochen oder gehemmt, oder tritt in denselben an einem Punkt ein fremdes Element hinein, so geschieht an der Stelle, wo die Unterbrechung, die Hemmung, die Störung durch das Fremde, auftritt, eine Stauung.
Sida 39 - Da unbewußte Empfindungen und Vorstellungen der Art nach dieselben realen Vorgänge sind wie die bewußten, so unterliegen sie auch derselben Gesetzmäßigkeit. Sie üben eine gleichartige Wirkung. Andererseits dürfen wir von unbewußten Empfindungen und Vorstellungen nur sprechen, wo uns psychische Wirkungen, dh letzten Endes, wo uns das Dasein, Kommen und Gehen von Bewußtseinserlebnissen und die Beschaffenheit derselben dazu auffordert. Oder vielmehr, die Statuierung unbewußter Empfindungen...
Sida 106 - Kraftaneignung seitens eines psychischen Vorganges, und unter Voraussetzung gleicher Höhe derselben, dieser Vorgang von dem übrigen psychischen Leben dissoziiert, und damit zugleich dies letztere gelähmt. Je fester dagegen die Einheitsbeziehungen sind, um so leichter teilt der Vorgang seine Kraft mit, um so eher werden in der Folge die Einheitsbeziehungen, die ihn mit dem sonstigen psychischen Leben verbinden, gesteigert, wird also dies psychische Leben durch ihn wach gehalten.
Sida 325 - natürlichen« Betätigungsweisen der Seele oder die Energie und Leichtigkeit der Zuwendung zu dem, was ihren natürlichen Tendenzen entspricht, ist geringer. In jenem Falle wird die Suggestibilität einen positiven Charakter haben: Das Individuum verfällt insbesondere der Willensautomatie. In diesem Falle gesellt sich zur suggerierten Vorstellung die Gegenvorstellung, und diese gewinnt nun, eben als Gegenvorstellung, die Herrschaft, sie dissoziiert sich und wird »selbstherrlich«.
Sida 216 - Auf diese Weise entstehen die „Zwangsvorstellungen". Gemeint sind damit Vorstellungen, Gedanken, Erinnerungen, die mich verfolgen, oder die in mir eine abnorme Gewalt entfalten. Was hier zugrunde liegt, ist eine psychische Dissoziation, eine Lösung der Einheitsbeziehungen, die normalerweise bedingen, daß die einzelne Vorstellung andere Vorstellungen, die zu ihr gehören, oder zu ihr in Gegensatz stehen, weckt, in den Zusammenhang dieser Vorstellungen eingeordnet, *) Emminghaus aa 0.
Sida 187 - Es gibt drei Erkenntnisgebiete. Ich weiß von den Dingen, von mir selbst, und von anderen Individuen. Jene erste Erkenntnis hat zur Quelle die sinnliche Wahrnehmung. Die zweite die innere Wahrnehmung, dh das rückschauende Erfassen des Ich mit seinen Qualitäten, den Gefühlen, und seinen Beziehungen auf Inhalte und Gegenstände.
Sida 324 - Lebenszusammenhange herabgesetzt ist , um so mehr wirken in jeder Art der aktiven Erregung die Hemmungen, es wirkt in das Positive das Negative unmittelbar und demgemäß lähmend mit hinein. Es fehlt die Energie der > Stauungen«, die Geneigtheit zur Arbeit, Bemühung, Anstrengung, es tritt ein unlustiger, passiver Zustand ein, wie er wohl speziell für die >neurasthenische« Depression charakteristisch ist.
Sida 44 - Vorgang ein anderer zeitlich zusammen, oder fügt sich zu einem ersten ein zweiter unmittelbar hinzu, so werden beide zu einem Ganzen oder zu einem Gesamtvorgang, derart, daß die Wiederkehr eines Teiles dieses Ganzen die Tendenz der vollen Wiederkehr des Ganzen in sich schließt.
Sida 77 - Diese hat ua unmittelbare Bedeutung für das Gedächtnis. Das erste und das letzte in einer Reihe von Objekten, die nebeneinander oder nacheinander vorgezeigt werden, Anfang und Ende eines Gedichtes, einer Erzählung usw., prägen sich besonders sicher ein. Ein besonderer Fall jener Tendenz ist die Tendenz der Betonung des ersten und des letzten Elementes einer einfachen Verbindung von Taktschlägen oder Silben, woraus die einfachen rhythmischen Einheiten, die Trochäen, Jamben, Daktylen, Anapäste...
Sida 46 - Vervollständigung dieses a zu B bezeichnet werden. Wiefern das Gesetz der Erfahrungsassoziation ein Gesetz der Vervollständigung ist, braucht nicht mehr gesagt zu werden. * Bei alledem bleibt doch der Gegensatz zwischen beiden Assoziationsarten bestehen. Die Assoziation ist Ähnlichkeitsassoziation, wenn das Ganze, zu dem die Teile sich vervollständigen, ein ursprüngliches Ganze ist.

Bibliografisk information