'Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...' Lexikon der aus Deutschland und ™sterreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945: Eine Gesamt bersicht

Framsida
Acabus Verlag, 2011 - 664 sidor
?Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben ...? Der Titel dieses Personenlexikons greift auf ein wehm tiges, in der Emigration von Hans May komponiertes, von Ernst Neubach getextetes und vom legend„ren Tenor und Schauspieler Joseph Schmidt vorgetragenes Filmlied zur ck. Diese Zeile spiegelt perfekt die Stimmung vieler aus Deutschland Vertriebener jener Jahre wider ? berwiegend Juden auf der Flucht vor dem Nazismus in der alten Heimat, die nicht mehr ihre Heimat sein konnte. Das vorliegende Werk enth„lt rund 575 Biografien der aus Deutschland und ™sterreich emigrierten Filmschaffenden zwischen 1933 und 1945. Zehn Jahre zuvor brachte der Hamburger Kunsthistoriker und Filmwissenschaftler Weniger das achtb„ndige Nachschlagewerk ?Das groáe Personenlexikon des Films? heraus, das sich mittlerweile als Standardwerk im Sektor der internationalen Filmbiografien etabliert hat. 2008 folgte das Buch ?Zwischen B hne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikk nstler 1933 bis 1945?, zu dem dieses Werk eine ebenso logische wie kongeniale Erg„nzung ist. Das informative und alle Aspekte dieser Thematik ausf hrlich behandelnde und ausleuchtende Vorwort gibt einen šberblick ber die Ausgangssituation der Filmk nstler in den 30er Jahren in Deutschland und ™sterreich. Weniger geht dabei auch auf die Auswirkungen nationalsozialistischer Kulturpolitik ein und beschreibt anhand von Einzelbeispielen die Probleme geflohener K nstler in ihren Exill„ndern und die dort vorgefundenen, von Land zu Land sehr unterschiedlichen Arbeitsbedingungen f r die Emigranten. In drei Kapiteln zeichnet Weniger die Schicksale emigrierter Filmschaffender nach, wobei die wichtigsten Emigranten ausf hrlich mit Bio- und Filmografie beschrieben werden. Selbstverst„ndlich sind in diesem Werk so bekannte Namen wie Lilian Harvey, Conrad Veidt, Billy Wilder, Elisabeth Bergner und Franz Wachsmann zu finden. Zahlreiche bislang kursierende Irrt mer in bereits vorliegenden K nstlerbiografien konnten aufgedeckt und beseitigt werden, zu einer F lle von bekannten Filmschaffenden wie etwa Reinhold Sch nzel, Franziska Gaal, Richard Eichberg, Detlef Sierck, Curt Goetz oder Ludwig Berger werden bislang unbekannte Kerninformationen aus der Exilzeit vorgestellt. Selbst die Biografien nur sporadisch filmt„tiger K nstler wie die der Theatermacher Bertolt Brecht und Victor Barnowsky erhalten hochinteressante, neue Aspekte. Besondere Bedeutung erlangt das vorliegende Buch jedoch vor allem durch die Vorstellung bislang noch niemals pr„zise biografierter Filmschaffender. Darunter fallen die Schauspieler/innen Josef Almas, Martha Angerstein, Ilse Bois, Grete Freund, Christiane Grautoff, Hilde Jennings, Hannele Meierzak, Lore Mosheim und Hedwig Schlichter, die Spielfilmregisseure Richard L”wenbein und Josef Stein, der Dokumentarist Friedrich Dalsheim, die Drehbuchautoren Katrin Holland und Josef Than, der Filmproduzent Lothar Stark sowie die Cutter Jean Oser und Mark Sorkin.

Om författaren (2011)

Dr. Kay Weniger hat Kunstgeschichte, Geschichte und Arch„ologie studiert und in Hamburg promoviert. Anschlieáend arbeitete er als Journalist in den Bereichen Reise und Medien (Film, Fernsehen) f r die Zeitungen 'H”rzu', 'Die Welt' und 'Welt am Sonntag'. 1993 beendete er seine journalistische T„tigkeit und konzentrierte sich vollst„ndig auf die Filmgeschichtsforschung. Das Ergebnis dieser T„tigkeit m ndete im Jahre 2001 in dem achtb„ndigen Standardwerk 'Das groáe Personenlexikon des Films'. 2008 folgte mit 'Zwischen B hne und Baracke', der lexikalischen W rdigung derjenigen Film-, Theater- und Musikk nstler, die zwischen 1933 und 1945 dem NS-Terror zum Opfer fielen, ein weiteres Werk.

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