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D. v. Drey, D. Kuhn, D. Hefele, D. Welte

und

D. Bukrigl,

Professoren der kath. Theologie an der K. Universität Tübingen.

Zweiunddreißigster Jahrgang.

Erstes Quartalheft.

Tübingen, 1850.

Verlag der H. Laupp'schen Buchhandlung.

(Laupp & Siebeck.)

Drud von H. Laudy.

I.

Abhandlungen.

1.

Ueber die Entscheidung der Synode von Antiochia (269) in Betreff des Wortes oμoovolos.

Im Verlaufe der Arianischen Streitigkeiten hatte sich zwischen die orthodore Parthei, die mit Strenge an den Bestimmungen des Conciliums von Nicäa festhielt und besonders auch an dem Worte „ouoovoros“ als Bezeichnung des Wesens des Sohnes im Verhältniß zum Vater, und zwischen die eigentlichen Arianer, welche die Gleichwesentlichkeit des Sohnes mit dem Vater geradezu läugneten und den Sohn für ein Geschöpf (πoinua) des Vaters erklärten, eine mittlere Parthei, die sogenannten Semi-Arianer, gestellt, welche zwar im Wesentlichen die Entscheidungen der Nicänischen Synode annahm, den Logos nicht für erschaffen, sondern für erzeugt aus dem Wesen des Vaters erkannte, aber das Wort „ouoovolos“ nicht gebrauchen wollte, sondern den Ausdruck „oμolovσios“ für richtiger hielt zur Bezeichnung dieser Lehre. Der Streit mit diesen von Seite der katholischen Lehrer war mehr ein Streit um das Wort, um den Ausdruck für die Lehre, als um die Lehre, um die Sache selbst, in der sie im Wesentlichen übereinstimmten.

Theilen desselben." Bafilius zeigt hierauf, wie man in Beziehung auf Gott und auf das Verhältniß von Vater und Sohn dem Worte diese Bedeutung nicht geben dürfe und könne.

Spätere Kirchenhistoriker haben aber dieß zu bedenklich gefunden, daß eine frühere Synode einen Ausdruck aus dem kirchlichen Sprachgebrauch verwiesen haben sollte, der später zu solcher Bedeutung, solcher Wichtigkeit gelangte. Sie stellten daher in Abrede, daß wirklich zu Antiochia geschehen, was die Semi-Arianer behaupteten, und suchten auch mit dem, was die Väter hierüber sagen, fertig zu werden durch Hinweisung auf die vielen Unerklärlichkeiten, die sich daraus ergäben.

Es müsse, sagen sie, eine solche Verwerfung des „duoovolos" überhaupt undenkbar erscheinen, wenn man die Verhältnisse jener Zeit betrachte. Ungefähr neun oder zehn Jahre vor dem Concilium von Antiochia war Dionysius, Bischof von Alexandria, wegen seiner unpassenden Gleichnisse bei der Bestreitung der Sabellianischen Lehre von Christen der Pentapolis zu Rom beim Papst Dionyfius verklagt worden. Dieser schrieb an den Alexandriner, in gleicher Weise wie den Sabellius so auch die verdammend, welche fagten, der Sohn sei geschaffen (πoinua) und nicht wesensgleich mit dem Vater (ouoovoios). Dionysius von Alexandria erwiederte: allerdings sei der Sohn gleiches Wesens mit dem Vater, d. i. „ouoovoios", ein Wort, welches er zwar weder bei den Vätern noch in der Schrift finde, mit dessen Gehalte aber doch seine gegebene Darstellung übereinstimme. Wie könnte man mit dieser Erzählung vereinigen, was einige Jahre nachher zu Antiochia geschehen sein soll? Unmittelbar vor der Synode von

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