v. d. Lasa's vorzüglicher „Leitfaden für Schachspieler" ist nunmehr in vierter vermehrter Auflage erschienen. Methode und Inhalt dieses Buches sind so hinlänglich bekannt, dass wir eine weitere Empfehlung für überflüssig halten. Wir bemerken nur, dass die neue Ausgabe den jüngsten Fortschritten der Theorie unseres Spieles sorgfältig Rechnung trägt und dass die Ausstattung alle Ansprüche befriedigen dürfte. Mitteldeutscher Schachbund. Vorläufiges Programm. Um den im Jahre 1871 gegründeten Mitteldeutschen Schachbund von Neuem in Thätigkeit zu setzen, ist von einigen Mitgliedern des früheren Comités beschlossen worden, in der Pfingstwoche dieses Jahres einen neuen Congress des Bundes festlich zu begehen. Zu diesem Zwecke hat sich bereits das Comité zu Leipzig neu ergänzt, und ladet die Schachvereine und Schachfreunde hierdurch ein, sich betreffs weiterer Massnahmen mit den Unterzeichneten in Verbindung zu setzen. Dieser zweite Congress soll in ähnlicher Weise wie der im Jahre 1871 von Statten gehen, nämlich; Mittwoch den 7. Juni: Abends 8 Uhr Vorversammlung. Donnerstag den 8. Juni: Beginn der Turniere, welche aus einem Fremden-, dem sogenannten Meisterturniere (2 Preise), einem Hauptturniere für stärkere Schachspieler (4 Preise) und einigen Nebenturnieren für schwächere Spieler bestehen sollen. Freitag den 9. Juni: Fortsetzung der Turniere. Sonnabend den 10. Juni: Desgleichen. Abends Berathung in Bundesangelegenheiten. Sonntag den 11. Juni: Blindlingsspiel. Mittags: Festdiner, Preisvertheilung und Schluss. Selbstverständlich an den Abenden gesellige Vereinigung der Schachfreunde. Die Schachvereine werden ersucht, aus ihrer Mitte eventuell je einen Vertreter zu wählen, welcher in das Comité tritt, und dem hiesigen Comité schleunigste Mittheilungen und etwaige Vorschläge zugehen zu lassen. Die Mitgliedschaft wird erworben durch einen Beitrag von mindestens 3 Mark pro Person, doch wird sich für Schachvereine, welche in corpore beitreten wollen, eine Form finden lassen, welche diesen Beitrag ermässigt. Briefe, Werthsendungen und sonstige Mittheilungen sind zu richten an Herrn H. Zwanzig, Leipzig, Alexanderstrasse Nr. 20. Leipzig, den 18. April 1876. Das Comité: Die Schachgesellschaft ,, Augustea" (In Vollmacht: Geh. Hofrath Dr. Gottschall), J. Minckwitz, H. Zwanzig, R. Wuttig. C. Doppler, J. Lewy. NB. Nur im Falle, dass die besten Meister Deutschlands (Anderssen, Paulsen etc.) in der Pfingstwoche verhindert sein sollten, wird der Congress kurze Zeit vertagt werden. Bemerkungen zu den Aufgaben. Der Wir bringen diesmal drei Probleme einer Sendung des französischen Turniers, welche leider von der Concurrenz ausgeschlossen werden musste, weil der Vierzügler sich als nebenlösig erwies. Die beiden Dreizügler zeichnen sich ebenmässig durch sehr elegante Aufstellung und Lösung aus; doch dürfte Nr. 4051 noch in mancher Beziehung den Vorzug vor der Schwester verdienen. Der Werth der Nr. 4052 beruht wesentlich darauf, dass der Autor mit wenigen Mitteln mehrere gleich nette Varianten erzielt hat; Schwierigkeit konnte er dabei freilich nicht in das kleine Problem pflanzen. erste Zug ist nicht gerade aus feinem Holze, und auch die Matstellungen sind nicht tadellos. Nr. 4051 erfordert schon weit mehr Nachdenken; neben dem durchaus reinlichen Hauptspiele steht eine nicht minder schöne und reine Variante. Der Zweizügler (Nr. 4053) ist in keiner Beziehung den anderen Stücken ebenbürtig. Ein Blick auf das Diagramm enthüllt dem „Geriebenen" die wenig versteckte und variantenarme Lösung. Wir brauchen schliesslich wohl kaum zu bemerken, dass diese Aufgaben der „Stratégie" entlehnt sind. Vermischte Mittheilungen. Der vierte Wettkampf der Universitäten Oxford und Cambridge hat Anfang April d. J. im Londoner West - end Chess Club stattgefunden. Nachdem im Jahre 1873 Oxford, in den folgenden beiden Jahren, 1874 und 1875 aber Cambridge gesiegt hatte, ist diesmal zum Ausgleich wieder der dunkelblauen Farbe (Oxford) die Palme zu Theil geworden. Der Schlussstand war 12 gegen 5 Gewinnpartien, wie das folgende Paarungsschema zeigt: |