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illustrirte jener Zeit zum ersten Male die kühne und originelle Idee, welche der Autor später selbst mit weniger Glück wiederholte. *

Die Aufnahme von 8 altmodischen und zum Theil unschönen. Compositionen Deacon's dürfte kaum zu rechtfertigen sein; die beiden besten Nummern (477 und 480) hätten W. GRIMSHAW.

wohl als Proben genügt. 475 ist verdruckt; auf e5 muss der schw. König stehen. Der Sechszügler von Fawcett (482) ist leicht, aber ganz nett; weniger befriedigen die beiden folgenden Fünfer von Greenwood. Von Grimshaw sehen wir nur eine, der Schönheit Hohn sprechende Position, während doch z. B. nebenstehende Aufgabe jeder billigen Anforderung entspricht. Bei solchen Gelegenheiten macht man die bittere Erfahrung, dass die Herausgeber selbst Engländer sind

Mat in fünf Zügen durch 1. Le5, f6; 2. Lc3; 3. d4; 4. Le1, Kh4:; 5. f4.

* Im britischen Turnier 1862. Es erscheint fast unglaublich, dass Kling, der doch im Era-Turnier Preisrichter war, zu jener (übrigens nebenlösigen) Wiederholung sagen konnte: ,,An excellent idea, the novelty of which consists of Bishop playing to KKt 7th, and thus exposing White's king to a check."

Lis. $.352.

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und ihren durchaus „,englischen" Geschmack nicht verleugnen. Wir kommen aufs Neue zu Healey und gewahren zwei Positionen. Beides sind bekannte und gute Stücke. Aber, fragt man sich kopfschüttelnd, ist dies Alles, was die Gebr. Pierce aufnehmen mussten? In der That, man braucht nicht in Büchern nachzuschlagen, sondern nur das Gedächtniss ein wenig zusammenzunehmen, um zu merken, dass die nachstehende berühmte Preisaufgabe des Bristol--Turniers fehlt.

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Die Auslassung dieses Problems, dessen Hauptspiel: 1. Dh6-c1, Le7-a5; 2. Td1-d4, e5-d4:; 3. Del-g5, Tf5-g5:; 4. Se2-c1, b4-b3 oder d4-d3; 5. Sc1-d3 resp. b3 gleichmässig durch Schönheit und Schwierigkeit ausgezeichnet ist, kann selbstverständlich nur als ein unverzeihlicher Fehler betrachtet werden. Weitere Reminiscenzen an Healey'sche Aufgaben zurückdrängend, eilen wir vorwärts. Nr. 488 von Hunter geschmacklos im höchsten Grade, Nr. 489 von Jordan sehr einfach, doch nicht zu verwerfen, Nr. 490 und 491 von Kempe taugen nichts; erstere ist wohl auch verdruckt. Wahrscheinlich muss der weisse Bauer h2 auf h3 oder der schwarze h5 auf h4 stehen, da Schwarz den Vorbereitungen des Weissen gemäss nur drei Bauernzüge haben darf. Die folgenden Aufgaben von Kidson (492), Mc Arthur (493) und J. A. Miles (494) möge der Löser

getrost überschlagen; etwas besser ist Nr. 495 von Mitcheson. 496 von Pavitt wäre leidlich, wenn nicht als Finale ein schwarzer Springer umgebracht würde; die drei Aufgaben der Herausgeber haben wenigstens das eine Gute an sich, dass gleich die Diagramme dem Löser ein warnendes „Noli me tangere!" zurufen. Nr. 500 von Ranken unschön, 501 von Slater zum Mindesten nicht elegant; Nr. 502 von Townsend aber sehr niedlich. Nr. 503 und 505 von Turton befriedigend; Nr. 504 desselben Autors ist lediglich eine fünfzügige Version der Nr. 443. Nr. 506 und Nr. 508 (von Tyrrell und Watt's) sind mangelhaft. Nr. 507 von C. W. ist gut. Und hiermit stehen wir am Ende des ersten und bei weitem grössten Haupt-Abschnittes.

II. Haupt-Abschnitt.

Der Leser erwarte nicht, dass ich die Compositionen der alten Autoren Angas, Bolton und Bone bekritteln wolle. Es genüge hier auf das hinzuweisen, was ich bereits Eingangs dieser Besprechung sagte, indem ich mich mit Aufnahme der 26 Stücke durchaus einverstanden erklärte. Hinzuzufügen wäre allenfalls noch, dass viele dieser endspielartigen Erzeugnisse auch heutzutage nicht alles Interesse verloren haben. Nr. 535 bis 542 acht (nicht 9, wie Juni S. 178 irrthümlich steht) Aufgaben von John Brown (J. B. of Bridport). Brown ist zunächst quantitativ offenbar sehr schlecht weggekommen. Es ist wohl möglich, dass die Gebr. Pierce desswegen nicht mehr von diesem Autor wiedergeben wollten, weil seine Producte, 180 an der Zahl, schon in einer eigenen Sammlung gedruckt vorliegen. Aber es scheint sehr fraglich, ob ein solcher Entschuldigungsgrund angesichts des Titels,,English Chess Problems" stichhaltig ist. Ferner lässt sich auch die Auswahl nicht vollkommen billigen: zwei Nummern unter den achten, Nr. 536 und 538 gehören zu den wenigen schwachen Compositionen Brown's mindestens nicht zu seinen besten. Man kann demnach die Gebr. Pierce hier beim besten Willen nicht von dem Vorwurfe freisprechen, ihren genialen Landsmann unterschätzt zu haben.

*

Nr. 543 von R. A. Brown (mit John Brown nicht zu verwechseln) kann man schwerlich ein Problem nennen. Wenn dieser Autor

* Chess Strategy.

A Collection of the most beautiful Chess Problems composed by J. B. of Bridport. London. Trübner u. Co.

nichts Anderes geschaffen hat, als solche Endspielchen, so war eine Reminiscenz an ihn überflüssig. Ebenso brauchte W. Lewis nicht mit der Nr. 544 als Problemcomponist vorgeführt zu werden. Achtzehn Aufgaben von T. Smith beschliessen diesen zweiten Hauptabschnitt. Unter diesen sind die meisten lobenswerth, einige sogar von vorzüglichem Werthe. Der Dreizügler Nr. 545 hat eine sehr feine Einleitung, welche die unreinen Endstellungen entschuldigt, 546 und 547 befriedigen, schwächer sind 548 und 549. Von den Vierzüglern sind Nr. 554 und 558 hervorzuheben, wogegen 553 und 557 wegen Officiersschlagen unangenehm berühren; Nr. 554 sei nachstehend reproducirt.

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Nr. 559 in fünf Zügen, einfach und gut, Nr. 560 desgl., sehr schwierig, doch in der Endstellung nicht tadellos; Nr. 561 desgl. befriedigend, Nr. 562 recht gut.

Den dritten Hauptabschnitt bildet, wie schon Eingangs bemerkt, eine Serie von eigens für das Pierce'sche Buch componirten Problemen. Einige der besten hiervon sind bereits in der Schachzeitung abgedruckt worden; schade, dass die Pavitt'sche Nr. 604 (Schachztg. 4057) eine partielle Nebenlösung zulässt. Nachstehend folgen noch ein Paar andere Proben (s. Diagramme folgende Seite).

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Für den Rest (30-40 Aufgaben) genüge die Andeutung, dass er zum grössten Theil aus mittelmässigen resp. echt englischen Compositionen besteht.

Es bleibt nunmehr nur noch übrig hinzuzufügen, dass der Collection Pierce ein ausführliches Lösungsverzeichniss beigegeben ist. Ausserdem ist ein Titelproblem von Andrews zu erwähnen, welches - minder englisch" als die meisten anderen Producte dieses Autors den deutschen Löser anzusprechen vermag. Freilich erscheint es seltsam, dass der Ehrenplatz nicht einem der schönsten Werke von Campbell oder Healey eingeräumt wurde.

Die Summe unserer Betrachtungen ergiebt, dass wir in der Collection Pierce ein reichhaltiges und von Verfasser und Verleger mit Sorgfalt behandeltes Buch vor uns haben, wenn gleich uns dasselbe auch die Kehrseite des Schönen den Abgrund modern-englischer Würgeproducte in reichem Masse vorführt.

Leipzig, im Juni 1876.

Dr. C. SCHWEDE.

Analytische Rückblicke.

Die letzten Jahre haben auf dem Gebiete der Analyse des Neuen wieder so viel gebracht, dass eine kleine Zusammenstellung der Resultate von Nutzen sein dürfte.

Im Laufergambit erschien als wichtigste Neuerung Nielsen's Angriff: 1. e4, e5; 2. f4, ef; 3. Lc4, d5; 4. Ld5:, Dh4t; 5. Kf1, g5;

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