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6. Sg1-f3, Dh4-h5; 7. h2-h4. Es ist zwar noch nicht ausgemacht, ob 7...., h7-h6; 8. Ld5—f7‡, Dh5-f7÷:; 9. Sf3-e5 etc. wirklich zum sicheren Ruin des Nachziehenden führt; der Schein spricht aber sehr dafür. Desshalb schlug die Schachzeitung von vornherein 7...., Lf8-g7 vor, worauf die nordischen Schachfreunde, um nicht in die gewöhnlichen Varianten zu gerathen, 8. Kf1-f2 empfahlen. Folgt hierauf 8...., g5—g4; 9. Sf3—g5, Sg8—h6, so behauptet Weiss mittelst 10. c2-c3 oder d2-d4 (10. d4, g3†; 11. Kel, Dd14; 12. Kd1:, Ld4:; 13. c3 und die schwarzen Bauern sind unhaltbar) das bessere Spiel. Es ist jedoch fraglich, ob Schwarz nicht besser thut, den Zug 9...., g4-g3† nebst 10. Kf2-e1, Dh5-d1†; 11. Kel-d1:, Sb8-c6 zu wählen (s. die Partie Nr. 3682 zwischen Flechsig und Schwede). Weiss antwortet am besten 12. Ld5-f7†, Ke8-f8; 13. Lf7-b3 und Schwarz dürfte gute Aussicht auf erfolgreichen Angriff haben.

Im schottischen Gambit wurde nach 1. e4, e5; 2. Sf3, Sc6; 3. d4, ed; 4. Sd4:, Lc5 von Cambridge gegen Glasgow der verschollene Zug 5. Sd4-f5 wieder angewendet. Steinitz befürwortete denselben lebhaft, und in der That verhilft er auch dem Weissen bei 5...., Df6; 6. Sc3, Se7; 7. Se3 oder 5...., g6; 8. Sg3 zu einem ganz befriedigenden Spiele. Allein ungerechtfertigt scheint es, dass Steinitz den Angriff 5. ..., d7-d5 wegen 6. Sg7+, Kf8; 7. Sh5, Dh4; 8. Sg3, de; 9. Dd5 verwirft. Schwarz spielt nämlich nicht 8...., de? sondern 8...., Sg8-f6! Kann nun Weiss den Angriff aushalten? Sicherer als 5. Sd4-f5 scheint ein neuerdings von Blackburne angewendeter Zug 5. Sd4-b3 zu sein. Die Einführung dieser sehr natürlichen Fortsetzung dürfte um so mehr zu empfehlen sein, je klarer es sich herausstellt, dass die Variante 5. Lc1-e3, Dd8-f6; 6. c2-c3, Sg8-e7; 7. Lf1-e2, d7-d5; 8. Le2-f3!, Lc5-d4:; 9. c3-d4:, d5-e4:! 10. Lf3-e4:, 0-0 des vereinzelten Mittelbauern wegen nicht zu Gunsten des Anziehenden ist.

Im Evansgambit dürften die neuerdings von J. Berger angestellten Untersuchungen hohe Beachtung verdienen. Der Zug 8. Se5: nebst der Opfercombination rührt übrigens von Mr. Richardson in New York her; Mason gab einige kurze Ausführungen dazu im Dubuque Chess Journal 1873, November.

(Fortsetzung folgt.)

Westdeutscher Schachbund.

Zehnter Rheinischer Schach-Congress in Düsseldorf am 9ten bis 11ten September 1876.

Ein langer Zeitraum, ein halbes Decennium, liegt zwischen jetzt und jenen Tagen, an welchen es uns vergönnt war, in dem gastfreien Crefeld eine grosse Anzahl von nah und fern herbeigeeilter Schachfreunde zum neunten Congress unseres Bundes zu begrüssen.

Die nach dem grossen Nationalkriege eingetretene allgemeine wirthschaftliche und commerzielle Bewegung hatte in den letztvergangenen Jahren die Interessen fast durchweg den realen Verhältnissen zugewendet und, wie so vieles Höhere und Edlere, so auch die Pflege unseres geistvollen Spieles mehr in den Hintergrund gedrängt. Unter solchen Verhältnissen musste das Zustandekommen einer grössern Versammlung von Schachgenossen äusserst fraglich erscheinen und der unterzeichnete Vorstand konnte angesichts dieser Thatsache sich nur entschliessen, die Abhaltung eines Congresses von Jahr zu Jahr hinauszuschieben.

Mit um so grösserer Freude und Genugthuung erfüllt es uns, schon jetzt, wo die Folgen des Rückschlages, der jener Bewegung unausbleiblich folgen musste, noch nicht ganz überwunden sind, den Tag gekommen zu sehen, an dem wir mit der frohen Aussicht des Gelingens wagen dürfen, die Genossen unseres Bundes, sowie alle Schachfreunde, besonders in Rheinland und Westphalen, abermals zu einer Hauptversammlung, und zwar nach dem auf dem neunten Congresse gewählten Vorort, Düsseldorf, einzuladen.

Die rege Theilnahme, welche sich bei der vor einiger Zeit abgehaltenen Versammlung des Vorstandes gezeigt hat, ermuthigt uns zu der Hoffnung, dass der Besuch seitens der Schachfreunde ein recht zahlreicher werden und das Resultat des zehnten Congresses hinter demjenigen seiner Vorgänger nicht zurückbleiben wird.

Düsseldorf sieht den Congress zum dritten Mal in seinen Mauern, der schöne Verlauf der früher an diesem Orte abgehaltenen Feste bürgt uns dafür, dass wir auch diesmal nicht bereuen werden, die schöne Rheinstadt zu unserer Versammlung gewählt zu haben. Das Local-Comité wird es sich zur Aufgabe machen, den verehrten Gästen den Aufenthalt am Congressorte während der durch das Spiel nicht in Anspruch genommenen Zeit möglichst angenehm zu machen.

Bestimmungen über die verschiedenen Turniere.

Rheinisches Haupt-Turnier. Nur für Schachfreunde aus Rheinland und Westphalen. 16 resp. 32 Theilnehmer. Einsatz 3 Mark. Vier Preise, bestehend in werthvollen Gegenständen.

Zwei Neben-Turniere. Jedes auf 16 Theilnehmer festgestellt. Einsatz 1 Mark. Vier Preise, bestehend in werthvollen Schachwerken. Verschiedene Tombola-Turniere. Kein Einsatz. Werthvolle

Preise.

Problem-Turnier. Offen für Jedermann. Für die beste 4zügige directe Aufgabe, welche bis zum 15. August an Herrn Th. Strauss in Düsseldorf, Reichsstrasse Nr. 63, einzusenden ist, wird dem Componisten ein Preis von 50 Mark zuerkannt.

Lösungs-Turnier. Es wird die mit dem Preise gekrönte Aufgabe vorgelegt. Wer binnen 3 Stunden eine ausführliche, correcte Lösung derselben zuerst schriftlich einreicht, erhält einen Preis von 20 Mark. Preisrichter sind die Herren Johs. Kohtz und C. Kockelkorn.

Jeder Theilnehmer an den Turnieren hat sich genau nach der vom Spiel-Comité aufgestellten Turnier-Ordnung zu richten. Anmeldungen zum Rheinischen Hauptturnier, sowie zu den beiden NebenTurnieren, nimmt Herr Georg Schnitzler in Düsseldorf, Alleestrasse Nr. 18, bis zum 6. September entgegen.

Je nach der Betheiligung behalten wir uns vor, eine Erweiterung des Programms eintreten zu lassen, bezw. ein Allgemeines Haupt-Turnier, frei für Jedermann, einzulegen.

Jeder Schachfreund, auch wenn er das Spiel nicht practisch ausübt, wird durch einen Minimal-Beitrag von 3 Mark Mitglied des Westdeutschen Schachbundes für das Jahr 1876, und hat als solches das Recht, allen Festlichkeiten beizuwohnen und Damen einzuführen. Anmeldungen zur Mitgliedschaft können an jedes der unterzeichneten Verstands-Mitglieder gerichtet werden. Düsseldorf, Juni 1876. Der Vorstand des Westdeutschen Schachbundes. G. Schnitzler, Vorsitzender; W. Schellenbach, Rechnungsführer; B. Wolff, M. Levy, Th. Strauss in Düsseldorf. Ed. Scheibler. Dr. Schuster. D. Uhlhorn in Aachen. Jul. Asbeck jr., Fr. Döpper, Jul. Erbslöh jr., W. Osthoff in Barmen. Johs. Kohtz, C. Kockelkorn, Ed. Hammacher in Cöln. F. A. Hipp, M. Hertz, 0. Greven in Crefeld.

A. Schlieper, Herm. Rieffenstahl, A. Keller in Elberfeld.

Partien.

3691. Gambit Ponziani.

Correspondenzpartie, gespielt in der Zeit vom 15. December 1875 bis 10. April 1876 zwischen F. HUBERT in Lutzmannsburg und J. BERGER in Graz.

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Es ist nun eine Position entstanden, welche sich aus der italienischen Partie (1. e4, e5; 2. Sf3, Sc6; 3. Lc4, Lc5; 4. d4, ed:; 5. 0-0, Sf6) aus dem Zweispringerspiel, aus dem schot tischen Gambit und aus dem Lauferspiel (Gambit Ponziani) ergeben kann. Früher hielt man die entstandene Position für Weiss günstig. Herr v. d. Lasa führte aber in der 4. Aufl. des Handbuchs das Spiel zum, wenn auch nicht entscheidenden, Vortheil von Schw. Gegenwärtige Partie, welche bis zum 15. Zuge eine Variante des Handbuchs verfolgt, dürfte eine Aenderung und Einschränkung der Ausführungen des gefeierten Theoretikers nothwendig erscheinen lassen.

aus.

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nicht, weil es ihm schien, dass sich Weiss mit 9. f6-g7+, Kf8-g7:; 10. Sf3-e5, Sc6-e5:; 11. Te1-e5:, Lc5-e7; 12. Dd1-h5 (und nicht, wie Herr v. d. Lasa angiebt, 12. Te5e4) den Wiedergewinn des Gambitbauern bei sehr guter Position sichert. Man sehe folgende Ausführungen: 12...., h7-h6; 13. Te5-d5, Le7-d6; 14. Lc1-f4 (um Ld6-h2+ nach Td5- -d4: zu vermeiden), Dd8-f6; 15. Lf4-d6, c7-d6:; 16. Sb1-d2 etc., oder 12...., Th8-e8; 13. Lc1h6+, Kg7-g8; 14. Te5-d5 etc., oder 12... Le7-f6; 13. Lc1-h6t, Kg7g8; 14. Sb1-d2, Lc8-e6 (14.. Lf6-05:; 15. Dh5-e5: und Weiss gewinnt); 15. Ta1-e1 und das schw. Spiel kommt in Nachtheil.

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Mit Rücksicht auf den ferneren Verlauf der Partie dürfte 13...., Ke8-d7 empfehlenswerther sein; auf 14. Sc3d5 kann nun Ta8-e8 folgen und wird auch die schwarze Dame weniger beengt. Im Hinblick auf den Zug Ke8-d7 dürfte das Urtheil des Herrn v. d. Lasa aufrecht erhalten werden können, jedoch wird der Zug 8...., Lc8-e6 als der einzig richtige betrachtet werden müssen. 14. Sc3-d5

Weiss konnte hier auch die Fortsetzung 15. f6-g7: wählen, worauf Schwarz am besten Dg6-e6: spielt und nach 16. g7-h8: D, Ta8-h8:; 17. Dd1-f3†, Kf7—g7; 18. Sc3-e4, Lc5-e7 einen kleinen Positionsvortheil erhält.

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Auf jeden anderen Zug kann Weiss sofort Remis erzwingen und würde der Versuch von Schwarz, den König der Damenseite zuzuführen, sogar nachtheilig sein; z. B. 18...., Kf7-g7:; 19. Te6-g6t, Kg7-f7; 20. Tg6-f6+, Kf7-e8; 21. Lc1-g5 oder 21. Tf6e6†, Ke8-d7; 22. Sd5-f6†, Kd7-c8; 23. Lc1-g5 etc.; ferner 18...., Th8e8; 19. Te6-16†, Kf7-g7:; 20. Tf6g6t, Kg7-h7; 21. Tg6-h6+ etc. 18...., Th8-h7; 19. Te6-f6†, Kf7g7; 20. Tf6-g6+, Kg7-f8; 21.

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Auch 23. Sc7d5 ist nicht besser; beide Spieler setzten hierüber folgende Varianten fest: 23. Se7-d5, Ld6-c5! 24. Tf6-e6, Th3-h2:! 25. Sd5-f6†, Kg8-f7; 26. g7-g8 D†, Td8-g8:; 27. Sf6-g8:, Th2-h1t; 28. Kf1-f2, Th1-a1: und Schwarz gewinnt. Oder 26. Sf6-e8, Th2-h6:; 27. Te6-h6:, Td8-e8; 28. Th6-h8: Te8-g8!; 29. f5-f6, Lc5-d6 nebst folgendem Ld6-e5 und Schwarz kommt in entscheidenden Vortheil.

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