Sidor som bilder
PDF
ePub

Schach bietet und ihm die Auswahl zwischen mehreren Vertheidigungen lässt.

4) Die zwei ausgesetzten Preise sollen an die beiden besten Aufgaben gegeben werden. Wenn also eine Sendung von z. B. zwei Problemen ein falsches enthält, so wird sie nicht ausgeschlossen, sondern das richtige Product kommt zur Con

currenz.

5) Die Preise, von E. Lequesne gegeben, sind:

I. Ein feines Schachbret von Palissanderholz mit feinen

Figuren.

II. Ein Exemplar von Alexander's 2000 problèmes.

6) Alle Einsendungen sind franco vor dem 1. Februar 1877 an Jean Preti 72, rue St. Sauveur, Paris zu schicken.

7) Einsendungsart: die gewöhnliche.

8) Alle Probleme werden in der Stratégie veröffentlicht.

9) Zwei Monate nach vollendeter Veröffentlichung der Aufgaben hat das Prüfungscomité sein Urtheil zu sprechen. Die Namen der Richter sollen noch veröffentlicht werden.

Der Cleveland Leader, welcher wie so viele amerikanische Blätter, eine gut geleitete Schachspalte enthält, hat eine Concurrenz für dreizügige direkte Aufgaben eröffnet. Einsendungsart: die gewöhnliche; Schlusstermin für Amerika 1. September 1876, für das Ausland 1. December 1876. Jeder Bewerber kann sich mit einer beliebigen Anzahl von Aufgaben betheiligen.

I. Preis (für das beste Problem) Staunton's Theorie und Praxis und Alexander's Aufgabensammlung, zusammen im Werthe von 11 Dollars.

II. Preis. Ein Jahresabonnement auf eines der bedeutenderen Schachorgane (Westminster Papers, Schachzeitung, Stratégie etc.).

III. Preis. Ein Jahresabonnement auf den Cleveland Leader. Adresse: Chess Editor Leader. Cleveland, Ohio, U. S. A.

Todesfall.

Johann Jacob Löwenthal, geb. im Juli 1810 zu Budapest, ist am 20. Juli d. J. zu St. Leonards in England verstorben. Wir widmen dem Veteranen demnächst einen ausführlichen Nachruf.

Vermischte Mittheilungen.

Wie zu erwarten war, ist im New-Yorker Turnier der erste Preis an Mackenzie, der zweite an Alberoni gefallen; den dritten theilten Mr. Bird und Mr. Delmar.

Prof. O. A. Brownson ist von der Leitung des Dubuque Chess Journal zurückgetreten. Das genannte Blatt erscheint jetzt in etwas veränderter Gestalt: das Format ist grösser, der Druck enger geworden. Der Titel lautet: The American Chess Journal. Das Problemdepartement hat S. Loyd übernommen; es steht also zu hoffen, dass dieser schon so lange passive Meister wieder thätig werden wird.

In einem kleinen Problemturnier der ,,Detroit Free Press" hat ein Knabe von 13 Jahren, Namens Harry Boardman, den ersten Preis gewonnen. Seine Aufgabe, welche wir nebenstehend reproduciren, zeichnet sich weniger durch Schönheit als durch scharfe Combination aus, verräth also jedenfalls ein eminentes Schachtalent sofern es natürlich mit der Autorschaft des jungen Künstlers seine volle Richtigkeit hat. Indessen liegt kein Grund vor, dies zu bezweifeln.

[ocr errors]

Es ist

Mat in drei Zügen.

Ueber das Philadelphia - Turnier hat nichts wieder verlautet. jedoch ganz sicher, dass kein genügender Fond zur Heranziehung europäischer Meister vorhanden ist und dass demzufolge nur ein national-amerikanisches Turnier stattfinden wird. Man begreift nicht recht, warum das Comité mit dieser Wahrheit so lange hinter dem Berge gehalten und selbst vor wenig Wochen noch ein nichtssagendes Programm publicirt hat.

Mr. Ensor beschwert sich in Turf Field and Farm", dass seine Combination in der Partie mit Richardson (D. S. Juli 1876 S. 206) Zug 23 von uns falsch genannt worden sei. Er führt an, dass er auch auf 26. Lel mit Kf7!; 27. Lf2:, Th8; 28. Lg3, Th2 +!! etc. gewinnen müsse. Das ist richtig, aber es wäre hübscher von Mr. Ensor

5.3521.

[graphic]

gewesen, wenn er uns die Sache direkt mitgetheilt hätte. Wer in jedem Monat bei sehr knapper Musezeit ein Paar Dutzend Partien, Probleme etc. prüft, dem passirt leicht ein Versehen, und wenn er auch Mr. Ensor wäre.

Im Juniheft der Stratégie erklärt Herr Preti, dass im jüngsten französischen Problemturnier die Sendung,,Risquons tout", welcher sich Schwede in seiner Kritik angenommen hatte, nicht zur Concurrenz zugelassen worden sei (wegen partieller Nebenlösung der einen Nummer). Wie schon in erwähnter Kritik gesagt ist, war die Commission zu dieser Ausschliessung dem Programm nach durchaus berechtigt und lässt sich dann auch der dritte Punkt ihres Urtheils nicht mehr anfechten. Allein wir machen Herrn Preti höflichst darauf aufmerksam, dass aus dem Bericht der Commission keineswegs hervorgeht, dass man ,,Risquons tout" wirklich ausgeschlossen habe. Stratégie S. 115-116 werden die wegen Incorrectheiten ad acta gelegten Sendungen aufgezählt: Risquons tout ist nicht darunter. S. 116 weiter unten werden die übrig bleibenden 7 genannt und darunter Risquons tout. S. 117 endlich, wo die Richter begründen, warum sie unter den 7 die bewussten drei prämiirt habe, liest man: „Dans l'envoi No. 10 la Commission a constaté dans le quatrième problème un double second coup, et cette tache a fait éloigner cet envoi du but." Das versteht man nach dem Vorhergegangenen doch am einfachsten so: Die Richter erachteten den entdeckten Fehler für so bedeutend, dass sie die anderen Sendungen vorzogen. Wir hätten diese Bagatellsache nicht wieder erwähnt, wenn wir uns nicht ausdrücklich gegen den Verdacht wahren wollten, als seien wir bemüht, die problemistischen Bestrebungen der Stratégie herunterzuziehen.

[ocr errors]

Der bekannte schwedische Schachtreund Robert Sahlberg in Stockholm hat unter dem Titel „Handledning i Schackspel" einen nach Portius bearbeiteten Katechismus in seiner Landessprache herausgegeben.

„La Nuova Rivista degli Scacchi" zeigt den Empfang folgender Sendungen für ihr Problemturnier an: 1. Beatrice. 2. Léonie. 3. Italia for ever! 4. Les trois Nathanaëls. 5. Giustizia e libertà. 6. Num labor, num ludus? 7. Provando e riprovando. 8. Arno. 9. Viva l'amore! 10. Non serve il correre: basta arrivare in tempo. 11. Marforio. 12. Sei streng gegen dich selbst! 13. Ogni poco porta avanti. 14. La loyauté passe tout. 15. Una voce poco fa. 16. La fuerza del

destino! 17. Tentare non nocet. 18. Un sogno. 19. Une question. 20. In tenui labor. 21. Vouloir, c'est pouvoir. 22. Tanto monta. 23. Sperare licet. 24. Mons parturiens.

In England war letzthin das wichtigste Schachereigniss die Versammlung der Counties Chess Association in Cheltenham. Am Becherturniere (Challenge Cup) betheiligten sich diesmal Burn, Owen, Skipworth, Thorold, Fisher, Fraser, Ranken, Wayte, Coker, Martin, Minchin, Hodges und Spens. Mr. Fisher, welcher im letzten Jahre (1875) den Becher errungen hatte, sollte diesmal nicht wieder glücklich sein. Burn siegte mit einem Gewinnstand von 11 Partien. Da Burn schon in den Jahren 1873 und 1874 den Becher gewonnen hat, so bleibt er nunmehr sein Eigenthum.*) Im Handicap-Turnier blieb gleichfalls Burn der Erste; Skipworth gewann den zweiten Preis. Im Turnier zweiter Classe (16 Theilnehmer) wurden die beiden ersten Preise zwischen Neville und Coates getheilt, welche jeder einen Stand von 131⁄2 Partien erreicht hatten. J. de Soyres hatte 13, Lambert 12 Partien gewonnen.

Das City of London Chess Journal hat seit einiger Zeit aufgehört zu erscheinen, und England befindet sich nun in der Lage, gar kein ausschliessliches Schachorgan zu besitzen.

Zukertort hat im vergangenen Juli eine Schachreise nach Holland gemacht und in Rotterdam und Haag Blindlings- und andere Produktionen vorgeführt. In ersterer Stadt spielte er gleichzeitig 12 Partien ohne Ansicht des Bretes; gewann 11 und verlor eine. Am nächsten Tage stritt er zugleich gegen 27 Spieler (jedoch nicht blindlings), besiegte 23, machte Remis gegen 2 und verlor gegen 2. In Haag gewann er von 11 Blindlingsspielen 8, verlor 2 und machte 1 unentschieden; 24 Gegner, die er gleichzeitig bekämpfte, unterlagen

sämmtlich.

In Reutlingen besteht seit ca. 22 Jahren ein Schachclub, welcher sich wöchentlich einmal versammelt und sehr strebsame Mitglieder besitzt. Vorstand ist Herr G. Lenge. Schon seit Jahresfrist sind zwei Correspondenzpartien zwischen Reutlingen und Strassburg im Zuge.

* Dass zur endgültigen Besitznahme des Bechers der Counties (oder Provincial) Chess Ass. der Sieg in drei Congressen hinter einander erforderlich sei (Schchztg. 75. S. 261), war eine irrige Notiz.

Am 11. Juni d. J. hat in Zürich eine Versammlung schweizerischer Schachfreunde stattgefunden. Die 50 Theilnehmer kamen aus Zürich, Winterthur, Schaffhausen und Basel. Die St. Galler und Thurgauer waren durch die damals gerade beginnenden Eisenbahnunterbrechungen (in Folge von Ueberschwemmung) am Erscheinen verhindert. Ein Wettspiel wurde nicht veranstaltet; die Spieler gruppirten sich ganz zwanglos, wie denn die ganze Zusammenkunft mehr den Zweck hatte, den freundschaftlichen Verkehr zwischen den verschiedenen Kantonen anzubahnen und zu befestigen. Für deutsche Schachspieler", setzt unser Correspondent, Herr Dr. Kündig, diesem kurzen Bericht hinzu, welche etwa im Sommer nach der Schweiz kommen, mag diese Mittheilung eine Notiz sein, dass sie bei uns zwar keine Schachhelden, aber doch manchen Schachfreund finden, bei dem sie einer herzlichen Aufnahme gewiss sein können."

Aus Königsberg schreibt uns Herr Michaëlson: „Der neue Königsberger Schachverein ist nicht, wie ich in einem früheren Schreiben an Sie prophezeihte, eines seligen Todes an Entkräftung gestorben, sondern befindet sich wohl und munter, was wir Herrn Blok zu verdanken haben. Derselbe, bis vor einem Jahre Vorsitzender des Memeler Schachvereins, ist seit dieser Zeit in Königsberg ansässig und hat sich seitdem um die bisher jämmerlichen Königsberger Schachzustände in hohem Grade verdient gemacht. Durch seine Bemühungen ist die Zahl der Mitglieder von 6 auf ca. 30 in wenigen Monaten gestiegen, und was die Hauptsache ist: es gehören zum Verein jetzt auch die stärksten Spieler uuserer Stadt. Vorsitzender des Vereins ist Herr Kaufmann Blok selbst, Cassirer Herr Kaufm. Schaumburg, Secretär der Unterzeichnete... Herr Reimann, ein geistreicher Spieler und guter Problemcomponist, weilt schon lange nicht mehr in Königsberg. Augenblicklich spielt unser Club eine Correspondenzpartie mit Cöln.

Herr A. Lange in Berlin überschickte uns ein Exemplar seines im Jahre 1864 erfundenen und zum Andenken an die ruhmvolle Erstürmung der Düppeler Schanzen herausgegebenen „,,Düppeler Kriegsspieles" zur Beurtheilung. Der Verfasser hat damit einen. neuen und entschieden geistvollen Versuch gemacht, das Schachspiel zu potenziren und in Sonderheit mit strategischen Gesetzen zu verquicken; indessen ist es doch fraglich, ob er nicht dem menschlichen Geiste etwas zu viel zumuthet. Ohne einige militärische Kenntnisse

« FöregåendeFortsätt »