Das Maximal-Problem der Dame auf dem Schachbrete. E. Pauls in Cornelimünster schreibt uns: „Unter obigem Titel veröffentlichte ich im Mai- und Septemberhefte 1874 dieser Zeitung zwei Artikel. Bald nach Erscheinen meiner Abhandlung brachte Herr van der Linde in seiner Geschichte des Schachspiels Band II. S. 111 folgende Notiz: „Im 8. Bande der nouvelles annales de mathematiques par Gerveo et J. Bourget 1869 S. 560 wird folgende Aufgabe gestellt: „Sur un échiquier composé de n2 cases, placer n reines de manière, qu'aucune d'elles ne soit en prise par l'une des n-1 des autres" und später von Professor Bellavitis gelöst." Diese Notiz v. der Linde's interessirte mich ungemein, doch war es mir trotz wiederholter Anfragen an verschiedenen Stellen nicht möglich, die betreffenden mathematischen Annalen resp. die Lösung von Bellavitis aufzutreiben. Erst ganz kürzlich erhielt ich durch die Güte eines Bonner Herrn Professors folgende Aufklärung: „Die Nouvelles annal. de mathem. sind complet hier vorhanden, ich habe auch auf den allerletzten Seiten des Jahrganges 1869 das Problem gefunden, kann Ihnen aber die bestimmte Versicherung geben, dass eine Lösung bis jetzt nicht erschienen ist. Jede Question hat nämlich eine laufende Nummer (die vorliegende die Nr. 963), in jedem Jahrgange befindet sich im Inhaltsverzeichnisse genau angegeben, welche Nummern ihre Lösung gefunden haben und wo diese steht. Ich habe zweimal die Register der Bände von 1870-75 durchgesehen und die Nr. 963 nicht gefunden. So weit die Mittheilung des Bonner Herrn. Ich bitte nunmehr Schachfreunde, denen etwas über die Lösung von Bellavitis bekannt ist um gütige Mittheilung, die mich sehr zu Dank verpflichten würde. Die schweizerische Zeitung „Der Bund" bringt folgenden Artikel: aus Einsiedeln und Bern. Folgende beiden Gedichte über das Schachspiel1 erlaubt sich der Schreiber dieser Zeilen mittelst schlichter deutscher Uebersetzung 1 Soeben erschienen in: Carmina medii aevi maximam partem inedita. Ex bibliothecis Helveticis collecta edidit Hermannus Hagenus. Bern, bei Georg dem weiteren Publikum, vornehmlich den Schachfreunden, zur Kenntniss zu bringen. Das erste, im Original 98 rein gebaute distichische Verse haltend, stammt aus zwei Einsiedler Handschriften vom 10. und 10.-11. Jahrhundert; das zweite kommt aus einer Berner Handschrift des 15. Jahrhunderts, in welcher es zweimal mit einigen Aenderungen geschrieben ist, und umfasst neun leoninische (das heisst: in der Mitte und am Ende gereimte) Hexameter. I. VERSUS DE SCACHIS. (DE ALEAE RATIONE.) Ist's Dir vergönnt, die Sorgen wegzuthun, Willst Du's vernehmen, ei, so lenk' hierher Des Herzens Schritt: dann wird gewiss von dem, Was Dir gefällt, dies Spiel das erste sein. Kein Trug ist da, kein ränkevoller Meineid, Nicht Faust und Stahl befürchtet da Dein Leib. Hier brauchst Du nichts zu zahlen und auch Keinen Belauert Dich aus finsterm Hinterhalt. Denn was an Fehl des Würfels Fall verschuldet, Der Kampfplan erstlich ist ein gross Quadrat, Da wird das Volk nun aufgestellt, die Schaar Frobeen & Comp., 1877, XVIII und 236 pag. (Preis 5 Fr.) Das erste nr. LXXXII pag. 137-140; das zweite nr. LXXXIII pag. 141, Nun, paare fünfzehn, füge zwei dazu. Doch weder Form noch Name gleicht bei Allen: Kennst Du der einen Partnerschaft Geschicke, Der erste Stand besetzt die ersten Reihen In zweiter Reihe eilen dann voran 5 Die Krieger, sämmtlich gleich an Wehr und Rüstung, Hat dieser Einer seinen Platz verlassen, Dann schlägt dem schrägen Gegner der die Wunde, So stürzt, den König ausgenommen, Jeder Zu Boden, dem der Feind sich hat genaht, Und wer gestürzt ist, darf nicht weiter fliehen, Die Wunde ihn gelähmt: er stürzt hervor, 2 Die Läufer. 3 Die Springer. 4 Die Thürme, davon der Ausdruck: rochiren. 5 Die Bauern. |