“Die” Höfe und Cabinette Europa's im achtzehnten Jahrhundert

Framsida
Ferdinand Riegel, 1839
 

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Sida 23 - August, sagt man, hat die Religion verändert. Ich würde es zugeben, wenn ich gewiß wüßte, daß er zuvor eine gehabt hätte. Es ist bekannt, daß er von Jugend auf ein kleiner Freigeist war, der nicht mehr glaubte, als was viele unserer Fürstenkinder insgemein zu glauben pflegen: nämlich, daß ein Gott im Himmel sei, sie aber, als Fürsten auf Erden, tun könnten, was sie wollten. August hatte demnach, als er zu der römischen Kirche überging, eigentlich noch keine Religion, man kann also...
Sida 452 - Stimme macht auch unsere sonst rauhen Töne zärtlich und angenehm. Das sächsische Frauenzimmer übertrifft noch die Engländerinnen an Wuchs und Schönheit, es hat die Freiheit der Französinnen und das Feuer der Italienerinnen; in seinem schmeichelhaften und zärtlichen Wesen aber geht es allen vor. Es hat dem Ansehen nach etwas sehr Sittsames und Unschuldiges; es schlägt aber die Augen insgemein (im allgemeinen) nur deswegen nieder, um mit einem geschärften Blick desto mehr Unheil anzurichten.
Sida 464 - Ich sehe hier«, schildert 1718 der spätere Regierungspräsident Loe den Berliner Hof, »einen königlichen Hof, der nichts Glänzendes und nichts Prächtiges als seine Soldaten hat. Es ist also möglich, daß man ein großer König sein kann, ohne die Majestät in dem äußerlichen Pomp und in einem langen Schweif buntfarbiger, mit Gold und Silber beschlagener Kreaturen zu suchen. Hier ist die hohe Schule der Ordnung und der Haushaltungskunst, wo Große und Kleine sich nach dem Exempel ihres Oberhaupts...
Sida 9 - Gemüth, so ganz und gar von uns abgewendet zu sein scheint, daher wir uns nicht anders einbilden können, als daß einige gegen uns widrig Gesinnte, da wir doch solche nicht wissen, auch selbigen Anlaß dazu gegeben zu haben uns nicht erinnern können, uns in dergleichen Ungnade zu setzen Ursach geben müssen. Dafern aber Ew. Kurs. Durchlaucht, wie wir doch nicht hoffen wollen, allen unsern unterthänigsten Bitten, Flehen, Vorstellungen und Entschuldigungen ungeachtet, bei den Postulatis bestehen,...
Sida 6 - Ich will mir ausgenommen haben, frei zu sein, noch eine Frau zu nehmen und zwar von gleichem Geblüt mit mir , welche den Namen vom Kurfürst führen und ihre durch Gottes Gnade von mir zeugende Kinder die rechtmäßigen Erben dieser Kur und Lande sein sollen , indem keineswegs in der HMgen Schrift zwei Weiber zu haben verboten, sondern Exempla anzuführen wären, worinnen es selber von unserer Kirche zugelassen...
Sida 451 - Das sächsische Blut ist das schönste in Deutschland, es ist feurig, zärtlich und überaus verbuhlt. Die Wollust macht die Einwohnerin in diesem Land sinnreich, angenehm, höflich und schmeichlerisch.
Sida 5 - Kund und zu wissen, daß ich solches für eine rechte Ehe halte und erkenne, indem jenes nur eine zugesetzte Sache von der Kirche, dieses aber eben so viel ist. Sollte...
Sida 464 - Hofjunler u. dergl., wenn sie nicht zugleich Kriegsämter haben, werden nicht viel geachtet und kommen meistentheils wenig nach Hof; die Gelehrten aber haben sich bei dem König am meisten verächtlich gemacht. Er hat einige dieser Leute um sich, weil er ihrer nicht entbehren kann; sie sind aber bei weitem nicht so geschliffen wie seine Soldaten. Die Zucht macht Leute, die preußische ist herrlich.
Sida 452 - Leute als die Sachsen. Das Frauenzimmer, und darunter vorzüglich das meißnische, hat etwas überaus Holdseliges und Liebreizendes. Hier findet man die besten Sprachmeisterinnen der Deutschen, und der liebliche Klang ihrer Stimme macht auch unsere sonst rauhen Töne zärtlich und angenehm.
Sida 5 - Ehestand segnen, so bekennen frei vor männiglich, daß solche vor meine rechte und nicht unrechte Kinder zu halten sein; um aber keine Zerreitung und Streitigkeit in dem Kurhause anzufangen, sollen diese meine rechte Kinder keinen Theil an denen Landen und Kurwürden haben und allein diese meine Ehefrau Gräffin und sie Gräffen genannt werden, den Namen und Schild verbinde mich bei kaiserlicher Majestät auszumachen, kann ihn also hier herein und noch bis...

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